Hier spielt Chloes Grossvater mit ihr – danach stirbt sie
1:29
Mögliches Beweisvideo:Hier spielt Chloes Grossvater mit ihr – danach stirbt sie

Chloe (†1) stürzte von Kreuzfahrtschiff
Video soll Grossvater überführen

Im vergangenen Sommer endete das Leben der kleinen Chloe (†1) tragisch: Ihr Grossvater liess sie aus dem Fenster eines Kreuzfahrtschiffs fallen. Er beschuldigt die Reederei. Die liefert nun ein Überwachungsvideo, das sie entlasten soll.
Publiziert: 19.01.2020 um 08:59 Uhr
|
Aktualisiert: 09.02.2021 um 20:00 Uhr
1/16
Beim Spielen mit ihrem Grossvater ist Chloe Wiegand (†18 Monate) vom Kreuzfahrtschiff Freedom of the Seas in den Tod gestürzt.
Foto: Facebook

45 Meter. So weit stürzte Chloe Wiegand (†1) am 7. Juli 2019 in die Tiefe. Ihr Grossvater Salvatore Anello liess sie aus dem Fenster des Kreuzfahrtschiffs Freedom of the Seas fallen, das in einem Hafen in Puerto Rico angelegt hatte. Das Mädchen schlug auf dem Betonboden am Dock auf (BLICK berichtete). Es hatte keine Chance. War sofort tot. Die ersten Tage gehörten der Trauer. Danach begannen die Schuldzuweisungen.

Anello wurde verhaftet und wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Er behauptet seither, er habe nicht gewusst, dass das Fenster offen stand. «Ich dachte, da sei ein Fenster», sagte er in Interviews. Die Familie klagte stattdessen die Reederei Royal Caribbean Cruises an. Der Vorwurf: Fahrlässigkeit. Weil das Fenster im 11. Stock im Spielbereich für Kinder offen stand.

Grossvater von Chloe (†1) spricht zum ersten Mal
1:08
Sturz von Kreuzfahrtschiff:Grossvater von Chloe (†1) spricht zum ersten Mal

Video soll Klarheit schaffen

Nun kehrt die Reederei den Spiess um. Sie veröffentlicht ein Überwachungsvideo, auf dem zu sehen ist, wie sich Anello für mehrere Sekunden aus dem Fenster lehnt. Bevor er seine Enkelin hochhebt und sie raushält. Die Bilder, die unter anderem der TV-Sender «CBS» veröffentlicht, lassen Zweifel an Anellos bisherigen Aussagen aufkommen. Entsprechend gibt sich die Reederei zuversichtlich, dass der Prozess zu ihren Gunsten ausgehen wird.

Die Familie von Chloe will aber nicht so leicht aufgeben. Ein Anwalt wird mit den Worten zitiert: «Es ist klar, dass die Taktik von Royal Caribbean eher darin besteht, Chloes Grossvater zu beschuldigen, als zu akzeptieren, dass Royal Caribbean keine Industriestandards für die Sicherheit von Kleinkindern an Bord seiner Schiffe eingeführt hat.» (vof)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?