IT-Ingenieur Nazmi Hanafiah zog vor einem Jahr voller Vorfreude nach «Forest City», in einen von einem chinesischen Immobilienkonzern errichteten Wohnkomplex an der Spitze von Südmalaysia. Hanafiah mietete sich eine Einzimmer-Wohnung mit Blick auf das Meer.
Doch nach sechs Monaten hatte er mehr als genug, wie er der BBC erzählt. Er wollte nicht länger in einer Geisterstadt leben. «Meine Kaution war mir egal, das Geld auch. Ich musste einfach raus», sagt er dem britischen Sender. «Es ist einsam hier – nur du und deine Gedanken.»
Nur etwa 1 Prozent belegt
Die chinesischen Investoren hatten mit «Forest City» im Jahr 2016 einen Traum: Das 100-Milliarden-Dollar-Projekt sollte eine Million Menschen anlocken. Es sollte eine umweltfreundliche Metropole werden, inklusive Golfplatz, Wasserpark, Büros, Bars und Restaurants.
Acht Jahre später ist «Forest Cit» eine trostlose Erinnerung an den geplatzten Immobilienboom Chinas. Nur etwa 15 Prozent des Projekts sind gebaut worden und nur ein Prozent ist belegt, schreibt die BBC.
Das Projekt war vor allem für vermögende Chinesen interessant, die sich einen Zweitwohnsitz anschaffen konnten, den sie dann zum Beispiel an Malaysier vermieten, denen der Kaufpreis zu hoch war.
«Es ist gruselig hier»
Doch die abgelegene Lage hat viele potenzielle Mieter abgeschreckt. Im neu hochgezogenen Einkaufszentrum stehen viele Geschäfte leer, eine Kindereisenbahn dreht leer endlose Runden und der nahegelegene Strand ist menschenleer. «Um ehrlich zu sein, ist es gruselig», sagt Nazmi Hanafiah. «Ich hatte hohe Erwartungen an diesen Ort, aber hier gibt es nichts zu tun.»
Zurückkehren will er niemals. «Ich werde nächstes Mal vorsichtiger sein, wenn ich etwas auswähle. Jetzt habe ich mein Leben zurück – und bin glücklich.» (neo)