Der Staatssender CCTV zeigte Livebilder des Präsidenten, wie er stehend in einem Militär-Jeep und in Kampfuniform an Tausenden Soldaten, Panzern und anderem militärischem Gerät vorbeifuhr.
Staatsmedien sprachen von 12'000 Soldaten, rund 500 gepanzerten Fahrzeugen und zahlreichen Militärflugzeugen, die sich an der gewaltigen Parade, die im Vorfeld geheimgehalten wurde, beteiligten.
Chinas Präsident Xi Jinping hatte in der Vergangenheit immer wieder betont, die Modernisierung der Armee vorantreiben zu wollen. Das Geld fliesst dabei vor allem in neues Gerät: Peking arbeitet unter anderem an der Entwicklung neuer U-Boote und Tarnkappenbomber.
Experten sehen in der Aufrüstung auch eine Machtdemonstration gegenüber den USA und Nachbarstaaten, mit denen China im Ost- und Südchinesischen Meer um Inseln und Territorien streitet. Wegen neu entfachter Grenzstreitigkeiten ist auch das Verhältnis zwischen China und Indien seit Wochen angespannt.
Die Marine des Landes ist bisher der sichtbarste Beweis, wie die Modernisierung voranschreitet. Erst im April verliess Chinas zweiter Flugzeugträger «Typ 001A» erstmals das Dock. Moderne chinesische Kriegsschiffe wirken bei Patrouillen gegen Piraten vor der Küste Afrikas mit. Auch Chinas erste Militärbasis im Ausland im ostafrikanische Dschibuti soll bald die Arbeit aufnehmen.
Die chinesische Führung verabschiede sich damit von Jahrzehnten der Zurückhaltung, die in der Politik der Nichteinmischung ihren Ausdruck fand. Bis 2022 werde China als wesentlich präsenter und kraftvoller globaler Spieler etabliert sein, sagen Experten voraus.