Drei frühere Militäroffiziere wurden wegen der Veruntreuung staatlicher Gelder zudem zu vier Jahren Haft verurteilt, wie am Freitag bekannt wurde.
In dem Gerichtsverfahren ging es um die sogenannte Riggs-Affäre, die 2004 - zwei Jahre vor Pinochets Tod - bekannt geworden war. Auf Konten bei der Riggs-Bank in den USA waren Gelder in Millionenhöhe geflossen, die von Pinochet, seinen Angehörigen und engen Mitarbeitern veruntreut worden sein sollen. 2005 hatte die Riggs-Bank die geheimen Konten eingeräumt und 16 Millionen Dollar Strafe gezahlt.
In Chile waren im Zuge der Ermittlungen im Jahr 2004 Gelder und Immobilien der Pinochet-Familie im Wert von fast 4,9 Millionen Dollar beschlagnahmt worden. 2017 hatte dann aber ein Berufungsgericht entschieden, der Witwe und den Kindern des Ex-Diktators die beschlagnahmten Gelder und Besitztümer zurückzugeben.
Diese Entscheidung hob der Oberste Gerichtshof nun in letzter Instanz auf. Gegen das Urteil können keine Rechtsmittel mehr eingelegt werden. Die drei Ex-Offiziere, die Pinochet dabei geholfen haben sollen, sein Vermögen im Ausland in Sicherheit zu bringen, müssen nach einem Freispruch im Berufungsverfahren nun in Haft.
Pinochet, der Chile von 1973 bis 1990 mit harter Hand regierte, starb im Dezember 2006 im Alter von 91 Jahren im Hausarrest. Durch seinen Tod entging er jahrelangen Bemühungen der Justiz, ihn für die während der Militärdiktatur begangenen Misshandlungen und Morde an tausenden Menschen zur Verantwortung zu ziehen.