Darunter ist der bisherige Finanzminister Alberto Arenas und Innenminister Rodrigo Peñailillo, ein enger Vertrauter Bachelets, der auch ihr Stabschef gewesen war. «Heute ist es Zeit, der Qualität unserer Regierung neuen Antrieb zu geben», erklärte Bachelet.
Arenas ist Chiles erster Finanzminister, der seit Ende der Diktatur von Augusto Pinochet im Jahr 1990 entlassen wurde. Er wird vom bisherigen Chef der chilenischen Zentralbank, Rodrigo Valdés, ersetzt. Peñailillo übergibt das Innenressort an den bisherigen Verteidigungsminister Jorge Burgos.
Auch vier weitere Minister aus Bachelets Kabinett müssen das Ressort wechseln. Vorab hatte Bachelet bereits angekündigt, dass Aussenminister Heraldo Muñoz seinen Posten behält.
Bachelet reagierte mit der Kabinettsumbildung auf ihre dramatisch gesunkenen Beliebtheitswerte wegen einer Korruptionsaffäre, in die ihr Sohn Sebastián Dávalos verstrickt ist. Gegen ihn und seine Frau wird wegen Vetternwirtschaft ermittelt.
Das Ehepaar hatte Ende 2013 einen Kredit in Höhe von zehn Millionen Dollar beim Geldhaus Banco de Chile erhalten, den zuvor drei andere Banken abgelehnt hatten. Mit dem Kredit kaufte die Firma von Bachelets Schwiegertochter Natalia Compagnon ein Grundstück, das sie mit einem Gewinn von fünf Millionen Dollar weiter veräusserte, nachdem es für den Bau von Wohnungen freigegeben wurde. Die Präsidentin beteuert, sie habe von dem umstrittenen Kredit nichts gewusst.
Auch ein Skandal um Steuerbetrug und illegale Wahlkampffinanzierung brachte die Regierung unter Druck. Bachelets Vertrauter Peñailillo hatte unlängst eingeräumt, dass er als Berater von einer der beteiligten Firmen Zahlungen erhalten hatte.