BLICK beim Chemnitz-Einsatz exklusiv dabei
Hier fährt die Polizei beim Haus des Tatverdächtigen vor

Vor fast einer Woche der Deutschen Daniel H. (†35) in Chemnitz erstochen. Deutsche Medien kritisierten, dass die Polizei seither nicht beim Wohnort des Tatverdächtigen war. Das änderte sich heute. BLICK war vor Ort.
Publiziert: 31.08.2018 um 16:48 Uhr
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Aktualisiert: 18.09.2018 um 14:44 Uhr
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Hier fährt die Polizei beim Haus des Tatverdächtigen von Chemnitz vor.
Foto: Siggi Bucher
Tobias Marti (Text) und Siggi Bucher (Fotos), Chemnitz

Ein kleiner Ort im Erzgebirge südlich von Chemnitz. Fährt ein Auto mit fremden Kennzeichen vor, werden Vorhänge aufgezogen. Leute starren aus den Fenstern. Man ist misstrauisch. In dem Städtchen lebt Yousif I. A. (22) in einer Wohngemeinschaft.

Der mutmassliche Täter aus dem Irak und sein Begleiter Alaa S. aus Syrien sitzen zurzeit in U-Haft. Ihnen wird vorgeworfen, den Deutschen Daniel H. (†35) aus Chemnitz mit fünf Stichen ermordet zu haben. Gegen Yousif I. A. besteht dringender Tatverdacht.

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Vor dem alten Mehrfamilienhaus stehen zwei Polizeiwagen. Schwere Vorhänge sind zugezogen. Die Adresse wurde von rechten Gruppen ins Internet gestellt, seither fürchten sich die Bewohner des Hauses. Die Polizei ist offenbar zu deren Schutz hier.

Die Beamten vor Ort stehen eher gelangweilt herum – bis plötzlich Leben in die Truppe kommt. Um die Mittagszeit fahren zwei zivile Wagen der Kriminalpolizei vor. Bewaffnete Zivilisten steigen aus. BLICK ist exklusiv dabei, wie Kriminalbeamte und uniformierte Polizisten das Haus betreten, in dem Yousif I. A. wohnt.

Deutsche Medien kritisierten Behörden-Versagen

Eine neue Entwicklung. Bislang wurde genau dies kritisiert. Mehrere Bewohner sagten zur deutschen «Bild»-Zeitung, dass die Polizei auch Tage nach dem Verbrechen noch immer nicht bei ihnen gewesen sei, um sie zu Yousif zu befragen oder die Wohnung des mutmasslichen Täters zu durchsuchen.

Ein Mitbewohner wird zitiert: «Die Polizei war bislang nicht bei uns, wir haben bisher keinen Kontakt zu ihr gehabt.» Die Zeitung wirft den Behörden Versagen vor. Sachsens Innenminister wird sogar zum Rücktritt aufgefordert.

Wie BLICK vor Ort gesehen hat, wurden die Behörden mittlerweile aktiv. Seit dem Verbrechen ist fast eine Woche vergangen.

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