Dies teilte die Organisation am Mittwoch in Den Haag mit. Das Chlorgas sei «wahrscheinlich als chemische Waffe eingesetzt worden", resümierten die Experten. Die Experten hätten in zwei Zylindern Spuren von Chlorgas gefunden. Ausserdem stützen sie sich auf Zeugenaussagen und Bodenproben.
Kurz nach dem Angriff seien in medizinischen Einrichtungen im Gebiet Patienten mit Symptomen behandelt worden, die beim Einatmen von Chlorgas und anderen giftigen Chemikalien auftreten. Die Spurensuche sei äusserst schwierig gewesen, berichten die Experten. Sie konnten nicht sofort nach dem Angriff das betroffene Gebiet untersuchen.
Atembeschwerden nach Luftangriffen
Syrische Aktivisten hatten am 4. Februar gemeldet, dass elf Menschen nach Luftangriffen von Regierungstruppen in Sarakeb mit Atembeschwerden behandelt worden seien. Auch in den Folgewochen war die syrische Regierung beschuldigt worden, bei der Rückeroberung der Rebellenhochburg Ost-Ghuta mehrfach Giftgas eingesetzt zu haben.
Die OPCW äusserte sich nicht zu dem Verantwortlichen des Angriffs. Dazu hat sie kein Mandat.
Aufs Schärfste verurteilte OPCW-Generaldirektor Ahmet Üzümcü den Einsatz giftiger Chemikalien als Waffe. Solche Taten widersprächen dem einstimmigen Verbot chemischer Waffen, wie es in der Chemiewaffen-Konvention festgeschrieben sei.
Untersuchungen zu Duma noch nicht abgeschlossen
Zu den Untersuchungen der OPCW-Experten zum mutmasslichen Giftgaseinsatz in der damaligen Rebellenenklave Duma vom 7. April liegen noch keine Erkenntnisse vor. Nach Angaben von Helfern und Ärzten waren allein bei diesem Angriff mehr als 40 Menschen getötet worden. Als Reaktion auf den mutmasslichen Angriff hatten die USA, Frankreich und Grossbritannien Chemieeinrichtungen in Syrien bombardiert.
Im syrischen Krieg hatte die Experten-Gruppe bereits zuvor den Einsatz verbotener Chemiewaffen festgestellt, darunter Chlorgas, Sarin und Senfgas. Syrien war nach einem Giftgasangriff 2013 unter starkem internationalen Druck der OPCW beigetreten und hatte der Vernichtung seiner Chemiewaffen zugestimmt.
Bis jetzt ist aber unklar, ob Syrien tatsächlich alle Bestände gemeldet hatte. Chlorgas fällt nicht unter das Verbot, da es auch für zivile Zwecke eingesetzt werden kann. (SDA)
Seit 2011 tobt der syrische Bürgerkrieg zwischen dem Assad-Regime und verschiedenen Rebellen-Gruppen. Dort engagieren sich auch ausländische Mächte, allen voran Russland und die USA oder die Türkei.
Seit 2011 tobt der syrische Bürgerkrieg zwischen dem Assad-Regime und verschiedenen Rebellen-Gruppen. Dort engagieren sich auch ausländische Mächte, allen voran Russland und die USA oder die Türkei.