Der Schwager eines der «Charlie Hebdo"-Attentäter ist von Bulgarien an Frankreich überstellt worden. Der 20-Jährige traf am Freitagabend am Pariser Flughafen Roissy ein, wie aus Flughafenkreisen verlautete.
Der Student soll versucht haben, sich der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) in Syrien anzuschliessen. Er bestritt aber, Verbindungen zu den Extremisten unterhalten zu haben, und gab an, er habe lediglich zum «Tourismus» in die Türkei reisen wollen.
Seit 2014 im Verdacht der Radikalisierung
Die Türkei hatte den Mann Ende Juli an der Grenze abgewiesen, woraufhin er in Bulgarien in Haft genommen worden war. Er stand bereits seit August 2014 im Verdacht der Radikalisierung. Im französischen Haftbefehl gegen ihn hiess es, er habe wiederholt seine Absicht bekundet, sich den Dschihadisten in Syrien anzuschliessen.
Zudem entspreche seine Reiseroute per Zug über Ungarn und Serbien der üblichen Route von Leuten, die sich der IS-Miliz anschliessen wollten.
Nach Anschlag auf «Charlie Hebdo» festgenommen
Der Student war nach dem islamistischen Anschlag auf «Charlie Hebdo» durch die Brüder Chérif und Said Kouachi am 7. Januar 2015 festgenommen worden, aber nach 48 Stunden als unverdächtig wieder freigekommen.
Seine Schwester war mit Chérif Kouachi verheiratet, der mit seinem älteren Brüder Said in der Redaktion der französischen Satirezeitung in Paris sowie auf der Flucht zwölf Menschen ermordet hatte, bevor sie selbst von der Polizei erschossen wurden. (SDA)