Miese Weihnachten für Andrea Iannone (29): Vor ein paar Monaten gönnt sich der Mailänder Motorradrennfahrer einen Luxusboliden. Für den schwarzen Bentley Continental Supersports blättert der Italiener satte 400'000 Euro (rund 450'000 Franken) auf den Tisch.
Jetzt ist er den Luxusschlitten schon wieder los. Sein Fehler: Er leiht ihn seinem Coach, Stefano Falasca, berichtet «La Provincia di Como». Der will vom Tessin kurz mal über die Grenze. Keine gute Idee.
Andrea Iannone ist in Lugano TI wohnhaft. Sein Bentley hat Schweizer Kennzeichen. Der Coach aber lebt in der Lombardei. Das bedeutet: Er darf kein Fahrzeug mit Schweizer Kennzeichen auf italienischem Boden fahren ohne eine beglaubigte Vollmacht seitens des Besitzers.
Coach droht eine saftige Geldstrafe
Die hat Stefano Falasca natürlich nicht an Bord, als ihn die Guardia di Finanza gleich nach dem Grenzposten Chiasso Brogeda anhält. Der Coach muss aussteigen, der Nobelschlitten wird kurzerhand konfisziert. Begründung: Ohne Vollmacht gilt die Fahrt über die Grenze als illegale Einfuhr und der Bentley somit als Schmuggel. Dem Coach droht eine saftige Geldstrafe. Andrea Iannone kann es gar das Auto kosten.
Das will der Suzuki-Fahrer nicht auf sich sitzen lassen und will vor das regionale Verwaltungsgericht ziehen, um sein Schmuckstück zurückzubekommen, berichtet die Zeitung.
TV-Sendung liess schon mal den Bentley «klauen»
Es ist nicht der erste Schreck mit dem Bentley. Ende November verschwindet der 610-PS-Flitzer aus der Garage. Andrea Iannone wird alarmiert – sein Bentley treibe herrenlos auf einem Floss mitten im Comer See! Der Motorradrennfahrer gerät in Panik. Doch bald kommt die Entwarnung. Der Bentley-Klau war ein Gag der TV-Sendung «Scherzi a Parte», eine Art «Versteckter Kamera» auf italienisch.
Diesmal sind keine Witzbolde am Werk. Die Guardia di Finanza meint es bitter ernst. Und Andrea Iannone hofft nun auch auf ein Happy End.