Angela Merkel (62, CDU) will es also nochmal wissen. Die Bundeskanzlerin tritt bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr wohl erneut zur Wahl an – für ihre vierte Amtszeit.
Das hat der der Merkel-Vertraute und Bundestagsabgeordnete Norbert Röttgen (51, CDU) in einem Interview mit CNN gesagt. «Sie wird nochmal als Kanzlerkandidatin antreten. Sie ist absolut entschlossen, willig und bereit, die liberale Weltordnung zu stärken», so Röttgen gegenüber dem US-Nachrichtensender.
Eine offizielle Bestätigung ist dies aber noch nicht. Regierungssprecher Steffen Seibert liess sich nach wie vor nicht in die Karten blicken. «Die Bundeskanzlerin wird sich zu der Frage, wie schon mehrfach gesagt, zum geeigneten Zeitpunkt äussern», sagte Seibert der Nachrichtenagentur dpa.
Die CDU-Zentrale äusserte sich ähnlich: «Es gilt das, was die Parteivorsitzende gesagt hat: Sie wird ihre Entscheidung zur gegebenen Zeit mitteilen.» Aus Kreisen der CDU-Spitze hiess es, es sei «nahezu ausgeschlossen», dass Röttgen wisse, was Merkel vorhabe.
Bekanntgabe am Sonntag?
Vermutet wird, der möglicherweise geeignete Zeitpunkt für die Bekanntgabe der Kandidatur könnte die CDU-Vorstandsklausur am kommenden Sonntag sein - oder aber der CDU-Parteitag im Dezember in Essen, wo sich Merkel vor mehr als 1000 Delegierten erklären könnte.
Aus der CDU-Führung haben sich bereits zahlreiche Landespolitiker für eine vierte Amtszeit Merkels ausgesprochen, unter ihnen die Ministerpräsidenten Hessens und des Saarlands, Volker Bouffier und Annegret Kramp-Karrenbauer, sowie der nordrhein-westfälische CDU-Landeschef Armin Laschet.
Die als Merkel-Vertraute geltende CDU-Vize Julia Klöckner hatte bereits Ende August erklärt: «Angela Merkel wird wieder antreten als Parteivorsitzende am Bundesparteitag, und sie wird dann selbst entscheiden, wann sie verkünden wird, dass sie als Kanzlerkandidatin zur Verfügung steht.»
59 Prozent für Merkel
Laut einer in der vergangenen Woche veröffentlichten Forsa-Umfrage würden es 59 Prozent der deutschen Bürger begrüssen, wenn Merkel bei der Bundestagswahl 2017 wieder als gemeinsame Kanzlerkandidatin von CDU und CSU antreten würde.
Im Sommer des vergangenen Jahres hatte Merkel noch als gesetzte Kanzlerkandidatin gegolten. Dann aber machte ihr die Flüchtlingskrise einen Strich durch die Rechnung; ihre Willkommenspolitik geriet unter massiven Beschuss, ihre Umfragewerte sanken.
Politische Beobachter zweifelten in der Folge eine weitere Kandidatur Merkels an. In den vergangenen Wochen hatten sich die Hinweise aber wieder verdichtet, dass die CDU-Chefin nochmal antreten will. (gr/SDA)