In dieser Szene läuft Trump aus dem Interview
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Gespräch mit «60 Minutes»:In dieser Szene läuft Trump aus dem Interview

CBS veröffentlicht ganzes «60 Minutes»-Interview
Hier verliert Trump die Nerven

Vergangene Woche brach US-Präsident Donald Trump ein Gespräch mit CBS-Journalistin Lesley Stahl ab. Nun zeigt die komplette Aufzeichnung, wie es zu dem Vorfall kam.
Publiziert: 26.10.2020 um 12:33 Uhr
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Aktualisiert: 26.10.2020 um 16:01 Uhr
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Am Sonntag wurde das «60 Minutes»-Interview mit Donald Trump ausgestrahlt.
Fabienne Kinzelmann

Abrupt hat Donald Trump (74) ein Interview beendet. Bei dem am vergangenen Montag aufgezeichneten Gespräch mit der renommierten «60 Minutes»-Journalistin Lesley Stahl (78) stand der US-Präsident einfach auf und ging – nach 38 statt 60 Minuten. Anschliessend veröffentlichte er das Interview vorab und forderte seine Twitter-Follower dazu auf, sich «die Voreingenommenheit, den Hass und die Unhöflichkeit» anzuschauen. (BLICK berichtete)

Nun ist klar, wie es zum dem Vorfall kam. Am Sonntag hat «CBS News» das ganze Interview ausgestrahlt.

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Gespräch mit «60 Minutes»:In dieser Szene läuft Trump aus dem Interview

«Das ist 60 Minutes und wir können keine Dinge veröffentlichen, die wir nicht überprüfen können», sagt Lesley Stahl als Antwort auf Verschwörungstheorien, die der US-Präsident rund um seinen Herausforderer Joe Biden (77) verbreitet. «Sie veröffentlichen es nicht, weil es schlecht für Biden ist!», behauptet Trump. Die CBS-Journalistin wiederholt: «Wir können keine Dinge veröffentlichen, die wir nicht überprüfen können.» Daraufhin der US-Präsident: «Lesley – die haben meine Kampagne ausspioniert.»

Stahl bleibt hart. «Aber das können wir nicht verifizieren», sagt sie. Trump daraufhin: «Das ist total verifiziert!» Wie ein Ping-Pong-Spiel geht das Gespräch einige Sekunden hin und her, bis die CBS-Journalistin den Streit unterbricht. Sie sagt dem US-Präsidenten, der vor der Wahl am 3. November in landesweiten Umfragen aktuell rund zehn Prozentpunkte hinter Biden liegt, auf den Kopf zu: «Ich denke, Ihre Tweets und Ihre Beschimpfungen stossen Menschen ab.»

Trump beschwert sich über harte Fragen

Trump lobt daraufhin Twitter («Ohne das wäre ich nicht hier!») und bezeichnet etablierte Medien als «Fake News». Daraufhin spricht ihn Stahl, die den US-Präsidenten bereits 2018 interviewte, auf eine frühere Unterhaltung an: «Wissen Sie noch, was Sie mir gesagt haben, als ich Sie fragte, warum Sie immer ‹Fake› sagen?» Und beantwortet die Frage dann gleich selbst: «Sie sagten: ‹Weil ich Sie diskreditieren muss. Damit Ihnen niemand glaubt, wenn Sie negative Dinge über mich sagen.›»

Der US-Präsident wirft Stahl vor, ihn zu hart ranzunehmen. «Sie haben gleich als Erstes gesagt, dass Sie harte Fragen stellen», beschwert er sich. «Mit Biden haben Sie das nicht gemacht! Ich habe Ihr Interview mit Biden gesehen...» Stahl unterbricht den Präsidenten: «Ich habe Biden noch nie interviewt.»

Trump zu Hope Hicks: «Lass uns gehen!»

Trump startet von vorne. «Sie haben mich sofort gefragt, ob ich bereit bin für harte Fragen!» Stahl daraufhin: «Sind sie es denn?» Trump schimpft: «Das ist kein Weg, ein Gespräch zu führen.»

An dem Punkt schaltet sich einer der CBS-Produzenten ein, um auf die fortgeschrittene Zeit hinzuweisen. Trump nutzt das, um das Interview nach nicht mal dreiviertel der vereinbarten Zeit direkt zu beenden. «Ich glaube, wir haben genug Interview gehabt, Hope – das ist genug», sagt er offenbar in Richtung seiner engen Beraterin Hope Hicks (32). «Lass uns gehen!» Dann steht er auf und fertigt CBS-Journalistin Stahl mit einem knappen «Wir sehen uns, danke» ab.

Obama spottet über Interview-Abbruch

Die Sendung «60 Minutes» gehört zu den erfolgreichsten Formaten im US-Fernsehen. In dem am Sonntag ausgestrahlten Interview ging es vor allem um die Corona-Pandemie. Während Trumps Aktion bei seinen Wählern gut ankommt, sorgt sie im anderen politischen Lager für Kritik und Belustigung.

«Trump waren die Fragen zu hart», spottete Barack Obama (59) bei einem Wahlkampfauftritt für Joe Biden im Swing State Florida. Der Politik-Professor Michael McFaul (57) weist darauf hin, dass Trump das Interview freiwillig gemacht hat. «In Demokratien sollen Journalisten schwierige Fragen stellen.»

In Autokratien sei das Gegenteil der Fall. «Trump zieht offensichtlich Letzteres bei einem anderen Netzwerk vor...», spielt der Ex-Diplomat auf Trumps Beziehung mit dem Sender «Fox News» an. Ein Faktencheck von «CNN» ergab, dass Trump in den 38 Minuten des Interviews mindestens 16 falsche oder irreführende Behauptungen aufgestellt hat.

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Alle aktuellen Entwicklungen zu den Wahlen und Kandidaten gibt es immer im Newsticker, und alle Artikel zum Thema finden Sie hier auf der US-Wahlen-Seite.

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