Ägypten will Ausstrahlung dieses Interviews verhindern
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Die Fragen waren zu kritisch:Ägypten will Ausstrahlung dieses Interviews verhindern

CBS-Gespräch mit Staatschef al-Sisi
Ägypten wollte Ausstrahlung dieses Interviews unbedingt verhindern

Der US-Sender CBS hat am Sonntagabend ein Interview mit Ägyptens Staatschef Abdel Fattah al-Sisi ausgestrahlt. Die Veröffentlichung des Gesprächs wollten die Ägypter im Vorfeld unbedingt verhindern.
Publiziert: 08.01.2019 um 21:46 Uhr
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Journalist Scott Pelley interviewte Ägyptens Staatschef Abdel Fattah al-Sisi für das investigative Nachrichtenmagazin «60 Minutes» auf CBS.
Foto: CBS

Grosses Aufsehen um ein Interview in den USA: Der Fernsehsender CBS hat mit Ägyptens Staatschef Abdel Fattah al-Sisi ein ausführliches Gespräch geführt. Für das investigative Nachrichtenmagazin «60 Minutes» stellte sich der umstrittene Staatschef den Fragen von Journalist Scott Pelley. Und bereute dies umgehend.

Interview in voller Länge

Pelley stellte al-Sisi offene und direkte Fragen – ein ungewöhnliches Gefühl für al-Sisi, der in der Heimat kaum kritische Fragen der Presse beantworten muss. Pelley wollte zum Beispiel wissen, ob es in Ägypten politische Gefangene gibt. Al-Sisi war die Frage sichtlich unangenehm, verneinte vehement.  Hintergrund: Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch sitzen knapp 60'000 politische Häftlinge in ägyptischen Gefängnissen. Auch das US-Aussenministerium geht davon aus, dass Folter und aussergerichtliche Tötungen in Sisis Heimatland weit verbreitet sind.

Auch vom Rabaa-Massaker an Demonstranten, das 2013 grosses Aufsehen im Westen erregte, wollte Sisi nichts wissen. Eine Beteiligung des Regimes in Kairo stritt er ab. Auch hier kam Human Rights Watch zu einem anderen Ergebnis.

Ägyptischer Nachrichtendienst schaltete sich ein

Das Interview, das am Sonntagabend ausgestrahlt wurde, wird nicht wegen den (erwartbaren) Aussagen al-Sisis heftig diskutiert, sondern wegen der Intervention des ägyptischen Botschafters in den USA. Kurz nach der Aufzeichnung des Gesprächs in New York hat er dem Sender ein offizielles Schreiben zukommen lassen, mit der Bitte, dass CBS das Interview nicht ausstrahlen solle. Das erzählte die Produzentin Rachel Morehouse in einem Hintergrundbericht, der ebenfalls am Sonntagabend gesendet wurde. Demnach soll unmittelbar nach dem Gespräch sogar der ägyptische Nachrichtendienst Dschihaz al-Muchabarat al-Amma interveniert haben.

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Morehouse und Journalist Pelley planten für einen zweiten Teil nach Ägypten zu reisen und hatten die Flugtickets bereits gebucht. «Sie haben ihr (der Produzentin, Anmerkung die Red.) für unseren geplanten Besuch einen grosszügigen Empfang versprochen», so Pelley. Doch für CBS kam ein solcher Deal nicht infrage. Morehouse: «Wir haben ihnen gesagt dass wir sehr gerne kommen, wir aber das Interview trotzdem ausstrahlen werden.» (nim)

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