Car-Crash in Frankreich fordert 43 Tote
Kinderleiche aus dem Lastwagen geborgen!

Die Wucht des Aufpralls war so heftig, dass die beiden Fahrzeuge in Flammen aufgingen. Über 40 Menschen starben heute Morgen bei einem Crash in Südwestfrankreich. Darunter offenbar auch ein Kind.
Publiziert: 23.10.2015 um 09:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 20:58 Uhr
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In Puisseguin im Département Gironde nahe Bordeaux (F) ist gegen 7.30 Uhr ein Lastwagen frontal in einen Reisecar gekracht. Durch die Wucht des Aufpralls gingen die beiden Fahrzeuge in Flammen auf. Die Feuerwehr ist mit einem Grossaufgebot vor Ort.

Im Car sass eine Reisegruppe mit 48 Rentnern. 41 von ihnen starben beim Horror-Crash. Auch der Fahrer des Lastwagens kam beim Unfall auf der Landstrasse 17 ums Leben. Laut «sudouest.fr» konnten sich acht Personen aus dem brennenden Bus retten, darunter der Chauffeur. Entgegen ersten Medienberichten hat er überlebt und ist sogar unverletzt.

Wie der französische Radiosender RTL unter Berufung auf Justizkreise schreibt, wurde in der Führerkabine des Lastwagens die Leiche eines Kindes gefunden. Es könnte sich um den Sohn des Fahrers handeln.

Laut Pierre Dartout, Präfekt von Gironde, erlitten zwei der überlebenden Passagiere ein Schädelhirntrauma und zwei weitere schwere Verbrennungen. Die anderen vier Personen stünden unter Schock oder seien leicht verletzt.

Eine Luftaufnahme zeigt die beiden völlig ausgebrannten, verkohlten Fahrzeug-Wracks.

Car-Chauffeur konnte einige Passagiere retten

Philippe Flipot, ein Arzt vor Ort, erzählt «Europe1» vom heldenhaften Einsatz des Car-Chauffeurs. Als er mit dem Fahrer gesprochen habe, sei er «sehr geschockt» gewesen und habe ihm gesagt, dass er den Unfall nicht mehr hätte verhindern können. Doch er habe es geschafft, die Türen zu öffnen und einige Passagiere hätten den Bus verlassen können.

«Unter Lebensgefahr konnte er einige Personen evakuieren», sagt Flipot. Um ihn hätten die Flammen gelodert.

Es habe einige Verletzte «in kritischem Zustand» gehabt, beschreibt der Arzt die Situation weiter. «Ich habe Personen gesehen, bei denen 20 Prozent der Körperoberfläche verbrannt waren.» Eine Überlebende habe gesagt: «Ich beklage mich über nichts, ich habe überlebt.» Danach sei sie in Tränen ausgebrochen.

Unterwegs ins Schinkenmuseum

Der Car startete am frühen Morgen in Petit-Palais zur Schinkenfahrt. Die Rentnergruppe aus dem 750-Einwohner-Dorf war unterwegs nach Arzacq ins Schinkenmuseum. Laut Patricia Raichini, Bürgermeisterin von Petit-Palais-et-Cornemps, waren die Reisenden alles Mitglieder des Seniorenclubs «Club Le Petit Palaisien».

RTL hat mit einer Frau gesprochen, die ebenfalls zum Club gehört, beim heutigen Ausflug aber nicht dabei war. Ihre Tochter habe sie angerufen und gesagt: «Mama, ein Car hat einen Unfall gehabt.» Es habe sie wie ein Blitz getroffen: «Das ist der Club», habe sie zu ihrem Mann gesagt. «Meine Freundinnen sind alle tot. Ich habe alles verloren, ich habe alles verloren.»

Laut Innenministerium soll es sich bei allen Opfern um französische Staatsangehörige handeln. Frankreichs Präsident François Hollande zeigt sich auf Twitter tief betroffen. Premier Manuel Valls rief die Staatstrauer aus.

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Die Unfallursache ist noch unklar. Gérard Dupuy, Stellvertreter des Bürgermeisters von Puisseguin, sagte zu «franceinfo.fr» der Unfall sei «in einer gefährlichen Kurve» passiert, wo es schon in der Vergangenheit zu Unfällen kam.

Jean-Luc Gleyze, Vorsitzender des Départementrats Gironde sagte derweil zu «sudoest.fr», die Strasse sei 2011 saniert worden. Fahrbahn und Signalisation seien in gutem Zustand.

Es ist der schlimmste Verkehrsunfall in Frankreich seit dem 31. Juli 1982. Damals forderte ein Horror-Crash in Beaune an der Cote-d-Or 53 Tote. 44 davon waren Kinder im Alter zwischen 6 und 15 Jahren aus der Stadt Crépy-en-Valois im Département Oise. (mad/lex)

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