Nach der Einigung über die britischen Reformforderungen in Brüssel haben EU-Gegner in London Premierminister David Cameron angegriffen. Die Vereinbarung sei «nicht das Papier wert, auf der sie geschrieben ist», sagte Nigel Farage von der rechtspopulistischen UKIP.
Zugleich berichteten britische Medien, dass sich mindestens vier Minister gegen Cameron stellen und beim geplanten Referendum für einen EU-Austritt werben wollten. Darunter sei auch Justizminister Michael Gove, ein bisheriger enger Vertrauter Camerons. Bis zu einem Fünftel der Tory-Abgeordneten seien Brexit-Befürworter.
Referendum am 23. Juni
Cameron unterrichtet heute seine Minister in einer Kabinetts-Sondersitzung über den EU-Deal. Die Briten sollen am 23. Juni in einem Referendum entscheiden, ob ihr Land in der EU bleiben oder austreten soll, wie Cameron heute bereits bekanntgegeben hat. Der Ausgang der Abstimmung ist laut Umfragen ungewiss.
Auch der Labour-Vorsitzende Jeremy Corbyn äusserte sich kritisch. Camerons Verhandlungen in Brüssel seien lediglich eine «theatralische Sideshow ... mit dem Ziel, seine Gegner in der konservativen Partei zu beruhigen», sagte Corbyn kurz vor dem Durchbruch in Brüssel. Er werde sich aber für einen Verbleib in der Gemeinschaft einsetzen, fügte Corbyn hinzu. (SDA/noo)