Burundi
Schule in Burundi schickt 300 Schüler wegen Kritzeleien nach Hause

Nairobi – Weil sie Fotos von Präsident Pierre Nkurunziza verunstalteten, sind in Burundi mehr als 300 Schüler vom Unterricht ausgeschlossen worden. Mitarbeiter der Schule hatten in rund 40 Schulbüchern Karikaturen und Schmierereien entdeckt, die den Präsidenten verunglimpften.
Publiziert: 03.06.2016 um 01:44 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 02:05 Uhr

Eine Woche später seien alle Achtklässler dann nach Hause geschickt worden, berichteten Eltern und Beamte am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Die Verwaltung sagte den Eltern, die Schüler könnten erst zurückkommen, wenn die Schuldigen identifiziert seien.

Ein Vater berichtete, die Eltern hätten sich bei der Schulleitung entschuldigt, doch habe diese davon nichts hören wollen. «Es ist furchtbar, wir wissen nicht, was jetzt geschehen soll.»

Schulleiter Yves Marimba sagte auf Nachfrage von AFP: «Es wurde eine Lösung gefunden.» Ob die Schüler zurückkehren könnten, liess er aber offen.

«Alle haben Angst», sagte ein Lehrer, der nicht genannt werden wollte. Der Geheimdienst habe die Sache an sich gerissen, Soldaten hätten die Klassenräume verriegelt.

Die Stadt Ruziba liegt südlich der Hauptstadt Bujumbura und ist eine Hochburg von Oppositionsführer Agathon Rwasa. Das zentralafrikanische Burundi ist in eine tiefe Krise gerutscht, seitdem Nkurunziza im April vergangenen Jahres seine Kandidatur für eine dritte Amtszeit verkündete.

Die Wahl im Juli gewann er, die Opposition hatte sie boykottiert. Der politischen Gewalt sind nach UNO-Angaben 500 Menschen zum Opfer gefallen.

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