Burundi
Mindestens 87 Tote bei schweren Auseinandersetzungen in Burundi

Nairobi – Die blutigen Auseinandersetzungen im ostafrikanischen Burundi haben einen neuen Höhepunkt erreicht: Im Zusammenhang mit Angriffen auf drei Militärstützpunkte wurden nach einer offiziellen Bilanz am Freitag und in der Nacht zum Samstag mindestens 87 Menschen getötet.
Publiziert: 12.12.2015 um 19:59 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 01:10 Uhr

Bei den Attacken vom Freitag und im Anschluss daran seien 79 Aufständische getötet und 45 weitere gefangengenommen worden, erklärte Armeesprecher Gaspard Baratuza am Samstag. Auf Seiten der Regierungstruppen seien acht Soldaten und Polizisten getötet und 21 weitere verletzt worden. Von den Aufständischen seien 97 Waffen beschlagnahmt worden.

Einwohner der Hauptstadt Bujumbura beschuldigten die Sicherheitskräfte, in mehreren Stadtvierteln junge Leute willkürlich erschossen zu haben. Einwohner berichteten am Samstag, sie hätten rund 40 Leichen von jungen Leuten in den Strassen gefunden. Die meisten seien lange nach dem Angriff auf die Militärstützpunkte getötet worden. Junge Männer wurden nach Augenzeugenberichten aus Häusern gezerrt und exekutiert.

«Einige von diesen jungen Leuten haben völlig auseinandergeplatzte Schädel, bei anderen ist die Kugel von oben in den Kopf eingedrungen», sagte ein burundischer Journalist, der nicht namentlich genannt werden wollte. «Es ist absolut furchtbar, die das getan haben, sind Kriegsverbrecher.»

Die Angriffe auf die drei Armeestützpunkte in Bujumbura sowie in einem Ort in der Nähe der Hauptstadt waren die schwersten Gefechte in dem Krisenstaat seit einem gescheiterten Militärputsch Mitte Mai. Damals hatte Staatschef Pierre Nkurunziza sein Vorhaben angekündigt, für ein drittes Mandat anzutreten. Die Regierung geht seitdem mit Gewalt gegen Proteste der Opposition vor.

Nach Schätzungen der Vereinten Nationen waren vor den Angriffen vom Freitag bereits mindestens 240 Menschen getötet worden, mehr als 200'000 Menschen flüchteten ausser Landes. Mitte Juli wurde Nkurunziza bei der von vornherein umstrittenen Wahl im Amt bestätigt, die Gewalt nahm weiter zu.

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