Der senegalesische Präsident Macky Sall, Vorsitzender der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (Ecowas), und sein Amtskollege aus dem Benin, Thomas Boni Yayi, führten Gespräche mit den wichtigsten politischen Akteuren des westafrikanischen Landes.
Die Führer der politischen Parteien lehnten es jedoch ab, mit den Putschisten um Brigadegeneral Gilbert Diendéré zu verhandeln. Die Afrikanische Union (AU) beschloss, die Mitgliedschaft Burkina Fasos mit sofortiger Wirkung auszusetzen.
In der Hauptstadt Ouagadougou und anderen Städten des Landes kam es vereinzelt zu Protesten, Gegner der Putschisten errichteten auch Strassensperren. Nach Krankenhausangaben wurden bei Zusammenstössen mit Sicherheitskräften seit Donnerstag mindestens 10 Menschen getötet und mehr als 100 weitere verletzt.
Sall traf sich am Samstag auch mit dem gestürzten Übergangspräsidenten Michel Kafando, wie er über seinen Twitter-Account bekanntgab.
Kafando wurde mittlerweile freigelassen, Regierungschef Isaac Zid stand laut Diendéré weiterhin unter Hausarrest. Als weiteren Schritt der Normalisierung ordneten die Putschisten am Freitag an, die Landgrenzen und den Luftraum wieder zu öffnen.
Die Putschisten von der Elitetruppe RSP hatten am Mittwoch eine Kabinettssitzung im Präsidentenpalast in Ouagadougou gestürmt und Regierungschef Zida sowie den Übergangspräsidenten Kafando festgenommen. Als neuen Machthaber setzten sie mit General Diendéré einen engen Vertrauten des vor einem Jahr vom Volk gestürzten Präsidenten Blaise Compaoré ein.
Für den 11. Oktober waren in Burkina Faso Präsidentschafts- und Parlamentswahlen angesetzt. Viele Menschen befürchten, dass durch den Putsch letztlich Compaoré wieder an die Macht befördert werden soll. Deshalb rief unter anderem die Bewegung Balai Citoyen zu Protesten gegen den Putsch auf, die im vorigen Jahr an der Spitze der Proteste gegen Compaoré gestanden hatte.