Burkina Faso
Übergangsregierung in Burkina Faso löst Putschisten-Einheit RSP auf

Ouagadougou – Die für den gescheiterten Militärputsch in Burkina Faso verantwortliche Präsidialgarde (RSP) ist aufgelöst worden. Die wieder eingesetzte Übergangsregierung des westafrikanischen Landes beschloss am Freitag in Ouagadougou per Dekret die Auflösung der Eliteeinheit.
Publiziert: 26.09.2015 um 02:16 Uhr
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Aktualisiert: 11.10.2018 um 11:35 Uhr

Die 1300 Mann starke RSP, die dem im vergangenen Jahr nach 27 Jahren an der Macht gestürzten Präsidenten Blaise Compaoré weiter die Treue hielt, hatte am 17. September die Staatsspitze festgesetzt. Der RSP-General Gilbert Diendéré übernahm die Macht.

In der Nacht zum Mittwoch einigten sich die Putschisten und die Armee auf eine Beilegung des Konflikts und die Wiedereinsetzung der Übergangsregierung sowie von Übergangspräsident Michel Kafando.

Die Auflösung der Eliteeinheit RSP war seit mehr als 15 Jahren von Gegnern Compaorés gefordert worden. Nach dessen Sturz im Oktober 2014 setzte die Übergangsregierung die Forderung jedoch nicht um.

Am Freitag begann nach Armeeangaben die Entwaffnung der RSP-Soldaten. Einige von ihnen widersetzten sich jedoch und forderten zunächst Sicherheitsgarantien. Die Protestbewegung Balai Citoyen forderte ihre Anhänger auf, keine ehemaligen RSP-Mitglieder oder deren Angehörige anzugreifen.

Das Kabinett von Ministerpräsident Isaac Zida kam am Freitag unter strengen Sicherheitsvorkehrungen zu seiner ersten Sitzung nach dem Putsch zusammen. Es beschloss unter anderem auch die Einsetzung einer Kommission zur Untersuchung des Staatsstreichs. Diese solle binnen 30 Tagen einen Bericht vorlegen, die Verantwortlichen für den Putsch sollen zur Rechenschaft gezogen werden.

Ausserdem wurde vereinbart, dass ein neuer Zeitplan für die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen erstellt werden soll. Diese sollten eigentlich am 11. Oktober stattfinden und werden nun voraussichtlich um mehrere Wochen verschoben. Wie die Regierung weiter mitteilte, wurden im Zuge des Putsches elf Menschen getötet und 271 weitere verletzt.

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