Zur «Beruhigung» und im «allgemeinen Interesse» sei die Freilassung von Kafando und weiteren Ministern beschlossen worden, teilten die Putschisten am Freitag in einer Erklärung mit.
Ministerpräsident Isaac Zida sei noch immer in den Händen der Geiselnehmer, berichtete der örtliche Radiosender Omega. Zida gilt als politischer Rivale des Anführers des Staatsstreichs, Brigadegeneral Gilbert Diendéré.
Man habe sich nach Gesprächen mit internationalen Vermittlern für das «Prinzip des Dialogs» entschieden, sagte Diendéré im staatlichen Fernsehen. Die Putschisten berieten sich mit einer Delegation aus Vertretern der UNO, der EU, der Afrikanischen Union und mehrerer westafrikanischer Staaten. Auch der senegalesische Präsident Macky Sal reiste zu Gesprächen nach Ouagadougou.
Mitglieder der Präsidialgarde (RSP) hatten den Übergangspräsidenten Michel Kafando und seine Regierung am Mittwoch als Geiseln genommen. Diendéré ging wenig später als Anführer des Staatsstreichs hervor. Der 54-Jährige war früher Sicherheitschef unter dem im vergangenen Jahr gestürzten Langzeitpräsidenten Blaise Compaoré.
Die internationale Gemeinschaft hatte nach dem Putsch die umgehende Freilassung und Wiedereinsetzung der international anerkannten Übergangsregierung gefordert. Kurz vor den Gesprächen hatte der Präsident des Übergangsparlaments, Moumina Cheriff Sy, die Putschisten aufgefordert, ihre Waffen niederzulegen.
Mindestens zwei Demonstranten wurden laut Augenzeugenberichten seit Beginn des Staatsstreichs getötet. Der französische Radiosender RFI sprach von bis zu acht Toten. Mindestens 50 weitere Menschen seien verletzt worden, berichtete der örtliche Radiosender Omega.
In Burkina Faso hätten am 11. Oktober ein neuer Präsident und ein neues Parlament gewählt werden sollen. Nach dem Staatsstreich kündigten die Putschisten ihrerseits Wahlen an.
«Unser Wunsch ist es, uns zu reorganisieren und schnell auf Wahlen zuzusteuern», sagte Putschistenführer Diendéré der Nachrichtenagentur AFP. Einen Termin nannte er nicht.
Doch er sagte: «Wir planen, das alles mit den betroffenen Akteuren zu besprechen, insbesondere mit den Parteien und den Organisationen der Zivilgesellschaft, um einen Zeitplan aufzustellen, der es uns erlaubt, auf Präsidentschafts- und Parlamentswahlen zuzusteuern».
Der unter Hausarrest stehende Regierungschef Isaac Zida, die einstige Nummer Zwei der Elitetruppe RSP, war nach Compaorés Sturz an die Macht gelangt. Sein Verhältnis zu der Eliteeinheit verschlechterte sich aber rasch. Hochrangige Offiziere verlangten seine Ablösung.
Die am 11. Oktober geplanten Präsidentschafts- und Parlamentswahlen sollten den Übergangsprozess beenden. In dessen Zuge sollte die 1300 Mann starke RSP aufgelöst werden.