Bürgerkrieg im Jemen
Kämpfer aus dem Südjemen bereit zu Friedensgesprächen

Nach tagelangen Zusammenstössen mit Dutzenden Toten in Jemens Interimshauptstadt Aden hat sich der Anführer der südjemenitischen Unabhängigkeitskämpfer zu Friedensgesprächen bereit erklärt. Er sei bereit und offen für die Vermittlung Saudi-Arabiens in dem Konflikt.
Publiziert: 12.08.2019 um 16:18 Uhr
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Die Separatisten wollen einen eigenen, unabhängigen Staat Südjemen.
Foto: AFP

Dies teilte Aidarus al-Subaidie vom Südlichen Übergangsrat am Sonntagabend mit. Er erklärte ausserdem seine Bereitschaft zu einem Waffenstillstand im umkämpften Aden. Die Unabhängigkeitskämpfer aus dem Südjemen hatten am Samstag nach tagelangen Kämpfen gegen Regierungstruppen den Präsidentenpalast in Aden erobert.

Regierungstruppen wenden sich gegen Verbündete

Bisher kämpften sie an der Seite der Regierungstruppen und der von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition gegen die schiitischen Huthi-Rebellen. Am Sonntag flog die Militärkoalition jedoch Luftangriffe auf die Separatisten in Aden und sprach von einer «direkten Bedrohung» für Jemens Regierung.

Am Mittwoch war es in Aden zu neuen bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Regierungstruppen und der Separatistengruppe Sicherheitsring gekommen, die dem Übergangsrat nahesteht. Bei den Kämpfen, die am Samstag in der Eroberung des Präsidentenpalastes gipfelten, wurden nach Angaben der Uno seit Donnerstag rund 40 Menschen getötet und 260 weitere verletzt, darunter viele Zivilisten.

Regierung sitzt in Riad

Die im Südjemen gelegene Hafenstadt Aden ist seit Januar 2015 die Interimshauptstadt der international anerkannten Regierung von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi. Hadi war aus der eigentlichen Hauptstadt Sanaa geflohen, als diese von den Huthi-Rebellen besetzt wurde. Er befindet sich inzwischen allerdings im Exil in Saudi-Arabien.

Im Jemen herrscht seit 2015 Krieg zwischen den von Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen Hadis und den Huthi-Rebellen, hinter denen der Iran steht.

Foto: Blick Grafik

Separatisten wollen Südjemen als Staat

Die Frontstellung in dem Konflikt in Aden ist eine andere: Hier kämpfen die Truppen des Präsidenten gegen Separatisten, die seit Jahrzehnten für einen unabhängigen Staat Südjemen kämpfen, wie er bereits vor der jemenitischen Vereinigung 1990 bestanden hatte. (SDA)

Darum geht es im Jemen-Krieg

Die Huthi fühlten sich als schiitische Minderheit im Jemen schon lange politisch, wirtschaftlich und religiös ausgegrenzt. 2014 erobern Huthi-Rebellen grosse Teile des Landes und übernehmen de facto die Macht.
Da die antiwestlich eingestellten Huthi gute Beziehungen zum Iran pflegen, fürchtet Saudi-Arabien, der Erzfeind könnte damit an Einfluss im Jemen gewinnen.

Eine Militärkoalition unter der Führung des sunnitischen Saudi-Arabiens hat deshalb 2015 politisch und militärisch in den Konflikt eingegriffen. Sie kämpfen fast ausschliesslich aus der Luft.
Der Koalition gehören neben Saudi-Arabien, Ägypten, Bahrain, Kuwait, Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate, Jordanien, Marokko, Sudan und Senegal an. Logistisch unterstützt werden sie von den Briten, Franzosen und Amerikanern. Menschenrechtsorganisationen werfen beiden Parteien Kriegsverbrechen vor. Im September scheiterten Friedensgespräche, weil die Huthi-Rebellen den Verhandlungen fernblieben.

Anhänger der schiitischen Huthi-Rebellen in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa.
Anhänger der schiitischen Huthi-Rebellen in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa.
KEYSTONE/EPA/YAHYA ARHAB

Die Huthi fühlten sich als schiitische Minderheit im Jemen schon lange politisch, wirtschaftlich und religiös ausgegrenzt. 2014 erobern Huthi-Rebellen grosse Teile des Landes und übernehmen de facto die Macht.
Da die antiwestlich eingestellten Huthi gute Beziehungen zum Iran pflegen, fürchtet Saudi-Arabien, der Erzfeind könnte damit an Einfluss im Jemen gewinnen.

Eine Militärkoalition unter der Führung des sunnitischen Saudi-Arabiens hat deshalb 2015 politisch und militärisch in den Konflikt eingegriffen. Sie kämpfen fast ausschliesslich aus der Luft.
Der Koalition gehören neben Saudi-Arabien, Ägypten, Bahrain, Kuwait, Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate, Jordanien, Marokko, Sudan und Senegal an. Logistisch unterstützt werden sie von den Briten, Franzosen und Amerikanern. Menschenrechtsorganisationen werfen beiden Parteien Kriegsverbrechen vor. Im September scheiterten Friedensgespräche, weil die Huthi-Rebellen den Verhandlungen fernblieben.

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