Bücher mit Sex sind der Hit - Dreier bevorzugt
Teenies sind richtige Leselatten

Ein Jugendbuch verkauft sich besser, wenn es «aufgesext» ist. Und die Bettszenen dürfen ruhig unkonventionell sein.
Publiziert: 12.08.2015 um 07:13 Uhr
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Aktualisiert: 13.10.2018 um 12:04 Uhr

Männlein und Weiblein, das ist den jungen Erwachsenen zu wenig. Sie wollen eintauchen in unkonventionelle Sexszenen mit dem gleichen Geschlecht oder mit mehreren Partnern.

Ein Jugendbuch verkauft sich besser, wenn ein Dreier darin vorkommt. Davon ist Brianne Johnson überzeugt. Die Agentin vertritt mehrere erfolgreiche Autoren von Büchern für junge Erwachsene.

«Ich sage meinen Klienten regelmässig, sext es auf», so Johnson laut «New York Daily News». «Das steigert den Umsatz.»

Dieser Rat habe schon Cristina Moracho zum Erfolg verholfen. In ihrem Buch Zwillingssterne geht es um ein ungewöhnliches Liebesdreieck. Die Autorin dachte über eine Szene nach, in der ein weiblicher Charakter von einer anderen Person manuell stimuliert wird. Johnson habe ihr geraten, auf ihren Instinkt zu hören. «Wenns ums Fingern geht, folge deinem Herzen.»

«Mira lag zwischen uns»

Die Szene stand, brachte Erfolg und andere Autoren zogen nach. So enthält Kate Scelsas Buch «Fans of the Impossible Life» (erscheint im September) eine Bettszene mit einem Mädchen, ihrem schwulen besten Freund und einem Jungen, der in beide verliebt ist.

Die Szene wird von einem der Jungs erzählt: «Er beugte sich zu mir und etwas – eine Kühnheit, die mir bis heute ein Rätsel ist – brachte mich zu ihm. Mira lag zwischen uns, als wir uns über ihr trafen. Und dann waren seine Lippen auf meinen und das Universum fiel in eine perfekte weisse Hitze.»

In einem dritten Buch «Cut Both Ways» von Carrie Mesrobian (erscheint im September) kann sich Charakter Will nicht zwischen seiner Freundin Brandy und seinem besten Freund Angus entscheiden, mit dem er im Suff eine Nacht verbrachte – die sich danach mehrfach wiederholte.

Zielgruppe springt an

Der Trend hin zu polyamourösen Beziehungen in Jugendbüchern beunruhigt Experten nicht. «Diese Bücher können jungen Leuten helfen, sich sexuell zu orientieren», sagt Jeanne McDermott, Mitglieder der «American Library Association», der ältesten und grösste Bibliothekenverbindung der Welt.

«Wir machen alle eine Zeit durch, in der wir über Liebe und Anziehungskraft nachdenken», sagt McDermott. «In Büchern auf Charaktere zu treffen, die das gleiche durchmachen, kann sehr beruhigend sein.»

Die Zielgruppe scheint in jedem Fall auf die aufgesexten Bücher anzuspringen. Zwischen 2013 und 2014 hat in den USA der Verkauf von Jugendbüchern um über 22 Prozent angezogen. (mad)

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