In Thailand sorgt ein kanadischer Mönch derzeit für Schlagzeilen. Julien Desilets (42) wurde aus der Mönchsgemeinschaft geworfen, nachdem er im thailändischen Fernsehen beichtete, dass er Sex mit einer Schweizerin hatte, schreibt «Thaivisa».
Auf Facebook entschuldigt sich der Mönch für seine Tat. «Es tut mir aus tiefstem Herzen Leid. Ich verlange keine Gnade von niemandem, sondern akzeptiere, dass die Gläubigen von mir enttäuscht sind», steht in seinem Post. Weiter schreibt er, dass er beschlossen habe, die Gemeinschaft zu verlassen, um nach Vergebung zu suchen. Auf dem dazugehörigen Bild trägt er ein weisses Hemd, das seinen neuen Status als Laie symbolisiert.
«Religion befleckt»
Das Geständnis des Kanadiers geschah aber nicht etwa auf freiwilliger Basis. Der Aktivist Somchai Sirithepsongklod hatte den Fall zuerst auf seiner Facebook-Seite publik gemacht, inklusive Fotos vom Mönch und der Schweizerin. Ihre Gesichter machte er mit einem Smile unkenntlich. Die Schweizerin sei ausserdem nicht die einzige Frau gewesen, mit der Desilets eine sexuelle Beziehung hatte, heisst es.
Obwohl das Techtelmechtel bereits fünf Jahre her ist, kennt die Gemeinschaft offenbar keine Gnade, wenn es um ein solches Vergehen geht. Der geistliche Provinzgouverneur Phra Sumonsatsanakij sagte, wenn Desilets die von ihm gestandene «schwere klösterliche Disziplinlosigkeit begangen hatte», er nicht mehr dazu befugt wäre, die Mönchsrobe zu tragen. Denn seine Handlung habe «die Religion befleckt».
«Ein Kapitel auf langer Reise»
Die Facebook-Freunde des 42-Jährigen dagegen sind weniger streng mit dem Mönch, der seit über 20 Jahren in der Provinz Mae Hong Son im Nordwesten des Landes lebt. Sie lobten ihn für seine wohltätige Arbeit und sagten, dass es wichtig sei – wie Buddha selbst – «auf dem Weg zur Erleuchtung Herausforderungen zu begegnen». «Das ist nur ein Kapitel auf deiner langen Reise. Es war eine Lektion zum Lernen. Egal was passiert, du bist mein Freund», schreibt ein Unterstützer.
Der Kanadier gab an, den Buddhismus weiterhin zu praktizieren und sich nun für die Armen in den abgelegenen Gebieten des Landes einzusetzen und ihnen zu helfen. (man)
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