Buchhalter stehen vor Rätsel
South Carolina findet mysteriöses Konto mit 1,8 Mrd Dollar

1,8 Milliarden Dollar – aber niemand will wissen, woher sie kommen und was mit ihnen geschehen soll. Jetzt versuchen Buchhalter, Licht ins Dunkel zu bringen.
Publiziert: 27.03.2024 um 05:25 Uhr
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Aktualisiert: 27.03.2024 um 08:16 Uhr
Der Gouverneur Henry McMaster will sich Zeit nehmen, um zu entscheiden, was mit dem Geld geschehen soll.
Foto: keystone-sda.ch

Was dem US-Bundesstaat South Carolina gerade widerfährt, wünscht sich wohl jeder Haushalt auf der Welt: Irgendwo, zuhinterst in einer staubigen Ecke, liegen 1,8 Milliarden Dollar rum. Und niemand weiss, wem sie gehören und was damit hätte bezahlt werden sollen.

In diesem konkreten Fall: South Carolina entdeckte ein Bankkonto, auf dem in den letzten zehn Jahren rund 1,8 Milliarden Dollar gesammelt wurden, wie die Nachrichtenagentur AP berichtet. Staatliche und private Buchhalter versuchen jetzt herauszufinden, was es mit dem Haufen Geld auf sich hat. 

Chaos in den Büchern

Der republikanische Senator Larry Grooms (60), der einen Senatsausschuss leitet, der den Fall untersucht, sagt zur Agentur: «Es ist, als ob Sie in Ihre Bank gehen und der Bankpräsident sagt: Wir haben eine Menge Geld in unserem Tresor, aber wir wissen einfach nicht, wem es gehört.»

Der Staat kämpft sowieso mit einem Chaos in den Büchern. Vergangenes Jahr trat der Rechnungsprüfer zurück, nachdem seine Behörde Gelder auf Konten der Hochschulen doppelt verbuchte – offenbar seit einer Computersystem-Umstellung in den 10er-Jahren. Das führte zu einem Fehler von 3,5 Milliarden Dollar. 

Doch was hat es nun mit dem mysteriösen Bankkonto auf sich? Offenbar versuchte man damit, die Buchhaltung des Staates ins Gleichgewicht zu bringen, wenn sie aus dem Lot geriet. So sei Geld von irgendwoher auf das Konto verschoben worden, heisst es aus dem Ausschuss.

«Kein Geld verloren gegangen»

«Das ist nicht gerade vertrauenserweckend. Aber die gute Nachricht ist, dass kein Geld verloren gegangen ist», wird der republikanische Gouverneur Henry McMaster (76) zitiert. Im Gegenteil: Der republikanische Schatzmeister erwirtschaftete mit dem Konto fast 200 Millionen Dollar an Zinsen. 

Eine erste Erkenntnis wurde offenbar schon gewonnen: Offenbar hapert es an der Kommunikation zwischen dem Schatzamt und dem Rechnungshof des Bundesstaates. Nun will sich der Staat Zeit nehmen, um zu entscheiden, was mit dem Geld passieren soll. 

Gouverneur McMaster sagt zur AP: «Das ist eine Menge Geld und es gibt keinen Grund, es überstürzt auszugeben.» (neo)

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