Zwei Syrer rasen mit einem Mercedes und einem BMW in der Innenstadt von Dresden (D) um die Wette. Ali (6) überquert gerade mit seinem Bruder Mohammad (9) und einem Freund (8) die Strasse. Kurz bevor er den Gehweg erreicht, rammt ihn der 31-jährige Fahrer mit seinem Mercedes C220 CDI. Ali schleudert gegen die Bushaltestelle – die Scheibe zerbricht. Er stirbt wenig später im Spital.
Der ältere Bruder und sein Freund mussten den schrecklichen Unfall mitansehen. Kurz darauf eilen auch Mutter und Schwester an die Unfallstelle. Beide standen unter Schock: «Sein Vater ist im syrischen Bürgerkrieg gestorben», sagt Mutter Nisrin (27) zu «Bild». Ursprünglich kam die Familie aus der syrischen Stadt Aleppo. Sie flohen vor dem Bürgerkrieg nach Deutschland. Der kleine Ali hatte sich auf seinen ersten Schultag nächste Woche gefreut.
Beide Autos in der Gegend bekannt
Auch die Nachbarschaft ist tief betroffen vom Schicksal der Familie. Augenzeuge Walid Bousalem (17) hat das Geräusch von Alis Aufprall noch immer im Kopf. «Ich bin aus dem Lidl gekommen. Da hörte ich plötzlich einen Motor aufheulen, dann krachte und splitterte es», sagt der Augenzeuge zu «Tag24». Ein Anwohner sagt: «Die beiden Autos sind in der Gegend bekannt.» Sie würden ständig durch Rasen auffallen.
Die Polizei ermittelt nun gegen die beiden Männer. Nach ersten Einschätzungen prallte der Mercedes mit 90 km/h auf den Jungen. Dem 31-jährigen Unfallfahrer droht eine Strafe wegen fahrlässiger Tötung und gefährlichem Eingriff in den Strassenverkehr. Gegen beide wird ausserdem wegen «verbotenen Kraftfahrzeugrennens» ermittelt. Die Führerscheine mussten sie sofort abgeben. Die Raser wurden am Sonntagabend festgenommen.