Brutalo-Clan in Wien verhaftet
Sex-Attacke auf Zürcher Rentnerin

Die 7-köpfige Bande überfällt nachts in einem abgelegenen Weiler in Wila ZH eine 78-jährige Frau in deren Haus. Und misshandelt die wehrlose Frau aufs Übelste. Jetzt wurde die Kriminaltouristen in Wien verhaftet.
Publiziert: 18.09.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 23:09 Uhr
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Mihai C.
Foto: LKA Niederösterreich
Von Guido Felder

Eine schreckliche Familie! Die österreichische Polizei hat eine siebenköpfige Bande geschnappt, die raubend und sogar mordend durch die Schweiz, Deutschland, Österreich und die Beneluxstaaten zog. Die 21- bis 48-jährigen Rumänen sind alle miteinander verwandt: Es sind Brüder, Neffen, Onkel. 

Aus der Schweiz ist bisher ein Fall des Brutalo-Clans bekannt. Am 3. September überfielen die Kriminaltouristen nachts in einem abgelegenen Weiler in Wila ZH eine 78-jährige Frau in deren Haus. Die Rentnerin wurde mit einem Sessel niederschlagen und sexuell genötigt. Die Täter versuchten gar, die wehrlose Frau zu vergewaltigen. Sie bedrohten ihr Opfer mit dem Tod, fesselten die Frau an Händen und Füssen. Sie machten sich schliesslich mit ein paar hundert Franken und drei Goldvreneli aus dem Staub. 

Die Täter hatten ihr Opfer ausgekundschaftet. Vor dem Überfall fuhren sie in zwei Autos mit ausländischen Nummern vor und baten die Frau um Wasser für die Fahrzeuge. Näheres über den Fall gibt die Kantonspolizei Zürich zurzeit nicht bekannt. «Wir sind noch ermitteln», sagt Mediensprecher Beat Jost. 

Laut dem Landeskriminalamt Niederösterreich brach die Bande meistens in Häuser von alten Leuten ein. Eine Gegenwehr gegen die mit Knüppeln und Stichwaffen ausgerüsteten Einbrecher war zwecklos. 

Im bayerischen Seefeld schlugen sie einen 72-jährigen Mann so heftig, dass er starb. Die Räuber hatten ihn und seine 67-jährige Frau in eine Abstellkammer eingesperrt. Das Paar wurde erst nach zwei Tagen vom Zeitungsverträger gefunden. Für den Hausbewohner – er war lange Zeit als Sakristan und Feuerwehrkommandant tätig – kam die Hilfe zu spät. Auch hier hatten die Täter vorgängig den Ort besucht und um Wasser gebeten. 

Der Raubzug durch halb Europa begann am 28 Juni im niederösterreichischen Alland. Die Männer traktierten einen Hausbesitzer derart, dass er Knochenbrüche an Kopf und Rippen erlitt. Weitere Überfälle liefen nach dem gleichen Muster ab. Auch eine körperlich behinderte Frau und deren betagte Mutter malträtierten der Brutalo-Clan aufs Gröbste. 

Vor einer Woche konnten die Täter vor einem Lokal in Wien verhaftet werden. Dennoch gibts keinen Grund zur Entwarnung. Raimund Schwaigerlehner, Mediensprecher beim Landeskriminalamt Niederösterreich, zu Blick: «Unserer Fahndung läuft weiter. Wir gehen davon aus, dass es noch weitere Täter gibt.» 

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