Darum gehts
- Tödliche Messerattacke in französischer Moschee, Verdächtiger auf der Flucht
- Täter filmte Opfer nach der Tat und beschimpfte Allah
- Angreifer stach bis zu 50-mal auf das Opfer ein
Nach einer tödlichen Messerattacke auf einen Gläubigen in einer Moschee im Süden Frankreichs ist der Verdächtige Medienberichten zufolge weiterhin auf der Flucht. Der junge Mann soll am Freitagmorgen einen Betenden in der Moschee von La Grand-Combe mit zahlreichen Messerstichen getötet haben.
Die Staatsanwaltschaft prüft derzeit ein islamfeindliches Motiv. Alle Hypothesen würden in Betracht gezogen, darunter auch ein «rassistisches und islamfeindliches» Motiv, zitierten französische Medien den zuständigen Staatsanwalt Abdelkrim Grini.
Messerattacke gefilmt
Unmittelbar nach der Tat soll der Täter mit seinem Handy das Opfer gefilmt haben, wie «Le Parisien» unter Berufung auf eine mit den Ermittlungen vertraute Quelle schreibt. Dabei habe der Angreifer Allah beschimpft. Das Video der Tat schickte der Mann offenbar an eine Kontaktperson, die die Aufnahmen in einem Onlinedienst veröffentlichte und später löschte.
Angreifer stach 50-mal auf Opfer ein
Der Angreifer ist den Berichten zufolge ein um die 20 Jahre alter Franzose. Überwachungskameras der Moschee filmten die Tat demnach. Zu dem Zeitpunkt waren Opfer und Täter allein im Gebäude, erst am Vormittag fanden weitere Besucher des Gebetshauses den Toten.
Der Angreifer stach bis zu 50-mal auf sein Opfer ein und ergriff dann die Flucht. Beim Opfer handelt es sich laut Staatsanwaltschaft um einen jungen Mann, der die Moschee regelmässig besuchte. Der Angreifer sei dagegen zuvor nicht in dem Gotteshaus gesehen worden.
«Islamophobe Schandtat»
«Rassismus und Hass aufgrund der Religion werden in Frankreich niemals ihren Platz haben», schrieb Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron am Sonntag auf der Plattform X. Zuvor bezeichnete Premierminister François Bayrou die Attacke als «islamophobe Schandtat» und versprach, dass Mittel des Staates mobilisiert seien, damit der Mörder gefasst und bestraft werden könne. Justizminister Gérald Darmanin (42) schrieb von einer «unsäglichen Tat in einem heiligen religiösen Gebäude».