Brutal aus Flugzeug gezerrt
United-Opfer Dao (69) will gegen Airline klagen

Nach dem Vorfall auf dem United-Flug will der hinausgezerrte Arzt David Dao Gerechtigkeit – und Geld.
Publiziert: 12.04.2017 um 12:56 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 10:46 Uhr
Passagier wird mit Gewalt aus dem Flugzeug gezerrt
1:02
Platz machen für die Crew:Passagier wird mit Gewalt aus dem Flugzeug gezerrt

Obwohl er noch immer verletzt im Spital liegt, will David Dao (69) gegen United Airlines vorgehen. Denn er wurde bei einem Flug mit der Airline von Chicago nach Louisville mit Gewalt vom Personal aus dem Flugzeug gezerrt, weil der Flug überbucht war. Das Video vom Vorfall ging um die Welt, sorgte weltweit für Empörung (BLICK berichtete).

Anwälte bereits engagiert

Jetzt will der Arzt David Dao die Airline auf eine Millionensumme verklagen. Wie die «Daily Mail» schreibt, hat er zwei Anwaltskanzleien aus Chicago engagiert. Eine ist spezialisiert auf Körperverletzung, die andere auf Unternehmensrecht.

David Dao (69) zusammen mit seiner Frau Teresa (69) und Enkelkindern.
Foto: Instagram

Dao wird die Airline nicht nur wegen des gewalttätigen Herauszerrens verklagen, sagen seine Anwälte. Er möchte auch gegen die Regelung klagen, dass United-Mitarbeiter gegenüber zahlenden Kunden Vorrang haben. 

«Alles» verletzt

Bis es so weit ist, muss sich Dao erholen. Er liegt aktuell in einem Spital in Chicago und hat kurz mit dem Sender «WLKY TV» gesprochen. Es gehe ihm nicht gut, berichtet er dem Sender. «Alles ist verletzt», seufzt er.

Foto: © Instagram/ Christine Dao Gladman

Sein Anwaltsteam bittet um Geduld. Es werde von der Familie keine Medienmitteilung geben, bis er das Spital verlassen hat.

Stephen Golan, Rechtsanwalt für Unternehmensrecht, bedankt sich im Namen der Familie Dao für die Unterstützung: «Die Familie von Dr. Dao schätzt die weltweite Anteilnahme.»

Umstrittener Arzt

Ob Daos Klage durchkommt, steht in den Sternen. Der Arzt aus Kentucky ist nämlich nicht unumstritten. Der Lungenspezialist wurde 2003 wegen unerlaubter Abgabe von Medikamenten verhaftet. Auch soll er mit einer ehemaligen Praxis-Mitarbeiterin eine Affäre gehabt haben. 2005 wurde er zu fünf Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Erst seit 2015 darf er unter Auflagen in seinem Beruf tätig sein (BLICK berichtete).  (maz)

Nicht das erste PR-Desaster des Pannen-CEOs

Für Oscar Munoz (57), CEO der United Airlines, sah es nicht schlecht aus. Kurz bevor er das Zepter übernahm, stand United in massiver Kritik, weil sie während eines Flugs eine muslimische Frau diskriminierte. Munoz räumte auf. Und zeigte, dass ein Geschäftsführer transparent und selbstkritisch arbeiten muss. Dafür wurde er als «Kommunikator des Jahres 2017» ausgezeichnet.

Das war vor gut einem Monat. Seither stolperte Munoz über gleich zwei PR-Desaster: So wurde Ende März bekannt, dass United zwei Teenagern den Flug verwehrte, weil sie Leggings trugen. Die Airline verteidigte sich, man hätte das Recht, jedem Angehörigen von Mitarbeitern der Fluggesellschaft, der nicht passend gekleidet sei, das Betreten des Flugzeugs zu verweigern (BLICK berichtete). Und jetzt der Fall mit dem chinesischen Arzt, der gewaltsam aus dem Flugzeug gezerrt wurde. 

Rund 6,7 Millionen Franken soll Munoz im Jahr verdienen. Unklar ist, wie lange noch. Auf Twitter wurde seine United mittlerweile als schlechteste Airline verurteilt. (pma)

«Kommunikator des Jahres»: United-CEO Oscar Munoz.
«Kommunikator des Jahres»: United-CEO Oscar Munoz.

Für Oscar Munoz (57), CEO der United Airlines, sah es nicht schlecht aus. Kurz bevor er das Zepter übernahm, stand United in massiver Kritik, weil sie während eines Flugs eine muslimische Frau diskriminierte. Munoz räumte auf. Und zeigte, dass ein Geschäftsführer transparent und selbstkritisch arbeiten muss. Dafür wurde er als «Kommunikator des Jahres 2017» ausgezeichnet.

Das war vor gut einem Monat. Seither stolperte Munoz über gleich zwei PR-Desaster: So wurde Ende März bekannt, dass United zwei Teenagern den Flug verwehrte, weil sie Leggings trugen. Die Airline verteidigte sich, man hätte das Recht, jedem Angehörigen von Mitarbeitern der Fluggesellschaft, der nicht passend gekleidet sei, das Betreten des Flugzeugs zu verweigern (BLICK berichtete). Und jetzt der Fall mit dem chinesischen Arzt, der gewaltsam aus dem Flugzeug gezerrt wurde. 

Rund 6,7 Millionen Franken soll Munoz im Jahr verdienen. Unklar ist, wie lange noch. Auf Twitter wurde seine United mittlerweile als schlechteste Airline verurteilt. (pma)

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