Sie lebt wie in einem Märchen: Die 27-jährige Sarah Pengiran Salleh ist seit 2004 mit dem inzwischen 40-jährigen Kronprinzen Al-Muhtadee Billah von Brunei verheiratet. Die Tochter einer Schweizerin (siehe Box) residiert im 1800-Zimmer-Palast der 20 Milliarden Franken schweren Sultan-Familie.
In diesen Tagen beginnt das indonesische Sultanat, die Scharia einzuführen, das religiöse Gesetz des Islam. Eben kehrte eine Delegation unter Leitung des Religionsministers aus Saudiarabien zurück. Dort hatte sie sich zeigen lassen, wie die Araber die Scharia umsetzen. In den nächsten drei Jahren wird in Brunei das Strafrecht drastisch verschärft.
Bereits ist Religionsunterricht Pflichtfach für muslimische Kinder geworden und es wurde angeordnet, die Geschäfte während der Freitagsgebete zu schliessen. Wenn ein Nicht-Moslem Worte wie «Moschee», «Mufti» oder «Imam» sagt, muss er mit Gefängnis rechnen.
Doch das ist noch gar nichts. Für Kleinkriminalität gibt es scharfe Stockhiebe. Dieben droht in Zukunft die Amputation von Händen oder Füssen. Wer Ehebruch begeht oder eine Vergewaltigung, über Gott lästert oder gleichgeschlechtlichen Sex betreibt, wird mit dem Tod bestraft. Art der Hinrichtung: Steinigung!
Die Uno ist entsetzt, was im Land der Schweizer Prinzessin vorgeht. Sie reagierte mit scharfen Worten: «Die Änderung des Strafrechts verstösst gegen Völkerrecht. Steinigung ist eine international geächtete Hinrichtungsart. Zudem bedroht das neue Strafrecht besonders Frauen.» Die Sanktionen seien «grausam und unmenschlich».
Das EDA in Bern warnt Brunei-Reisende ausdrücklich: «Passen Sie Kleidung und Verhalten den lokalen Gepflogenheiten sowie den religiösen und nationalen Empfindungen an. Die Haftbedingungen sind hart.»
Warum hat die Schweizer Prinzessin Sarah Pengiran Salleh bei ihrem mächtigen Schwiegervater, Hassanal Bolkiah (67), nicht interveniert und die brutale Gesetzgebung gestoppt?
Doch Sarah hat auf die Herrscherfamilie nur einen kleinen Einfluss. Sie könnte sich nicht einmal wehren, wenn ihr Mann weitere Frauen heiraten möchte. Das alleinige Sagen in Brunei hat ohnehin der Sultan.
Hat die junge Mutter von zwei Kindern denn überhaupt versucht, den Herrscher umzustimmen? Am Palast von Brunei erteilt man Medien keine Auskünfte. Auch ihr Onkel im Kanton Freiburg, mit dem sie regelmässig Kontakt pflegt, will nicht öffentlich über seine Nichte reden. Bisherige Berichterstattungen hätten geschadet, sagt er zu BLICK.
In drei Jahren soll im Gas- und Erdölstaat die Scharia eingeführt sein. Es ist eine Frage der Zeit, bis die schöne Schweizer Prinzessin ihre erste Steinigung miterleben wird.