Polizei veröffentlicht neues Video
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Fall Skripal:Polizei veröffentlicht neues Video

Britische Polizei veröffentlicht neues Material
Neues Video zu mutmasslichen Skripal-Attentätern

Die britische Polizei hat im Fall Skripal neues Videomaterial zu den beiden mutmasslichen Attentätern veröffentlicht. Überwachungskameras filmten die beiden Männer am 4. März in der südenglischen Stadt Salisbury
Publiziert: 23.11.2018 um 15:10 Uhr
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Alexander Petrow (links) und Ruslan Boschirow werden verdächtigt, Sergej Skripal vergiftet zu haben. Sie stritten das ab.
Foto: REUTERS / HANDOUT

Die Aufnahmen zeigen, wie die beiden mutmasslichen russischen Geheimdienstagenten am Bahnhof ankommen, sich in der Nähe des Tatorts bewegen und später wieder zum Bahnhof zurückkehren, wie die Polizei am Donnerstagabend mitteilte.

Eines der neuen Überwachungsvideos zeigt die beiden Verdächtigen in der Nähe des Hauses der Skripals, kurz bevor das Nervengift nach Erkenntnissen der Ermittler am Türgriff angebracht wurde.

Giftgas-Attacke in Salisbury

Der Ex-Spion Sergej Skripal (66) und seine Tochter Yulia (33) waren am 4. März auf einer Parkbank in der südenglischen Stadt Salisbury bewusstlos aufgefunden worden und kämpfen seitdem um ihr Leben. Nach britischen Angaben wurden sie Opfer des eins in der Sowjetunion entwickelten chemischen Kampfstoffes Nowitschok. Beide wurden schwer verletzt und entkamen nur knapp dem Tod. (kin)

Der Ex-Spion Sergej Skripal (66) und seine Tochter Yulia (33) waren am 4. März auf einer Parkbank in der südenglischen Stadt Salisbury bewusstlos aufgefunden worden und kämpfen seitdem um ihr Leben. Nach britischen Angaben wurden sie Opfer des eins in der Sowjetunion entwickelten chemischen Kampfstoffes Nowitschok. Beide wurden schwer verletzt und entkamen nur knapp dem Tod. (kin)

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Sergej Skripal und seine Tochter wurden auf einer Parkbank gefunden.
Foto: EPA

Mutmassliche Attentäter bezeichnen sich als Touristen

Russland weist jegliche Verwicklung in das Attentat zurück und bestreitet, dass die beiden Beschuldigten Agenten des Militärgeheimdienstes GRU sind. Die beiden Männer, die unter falschem Namen nach Grossbritannien eingereist sein sollen, hatten sich im russischen Fernsehen als Touristen bezeichnet.

Weiteres Nowitschok-Opfer

Die Polizei ermittelt auch weiterhin zum Tod einer Frau in der Region Salisbury, die Ende Juni mit Nowitschok in Berührung gekommen war. Der Kampfstoff befand sich offenbar in einer Parfümflasche, die der Freund des Opfers gefunden und seiner Partnerin geschenkt hatte. Die Polizei geht davon aus, dass die beiden Attentäter den Flakon mit Nowitschok nach dem Anschlag auf Skripals Haus weggeworfen hatten.

Die Ermittler riefen mögliche Zeugen auf, sich bei der Polizei zu melden. Sie hoffen auf Hinweise aus der Bevölkerung zu den beiden mutmasslichen Tätern sowie zum Verbleib des Giftfläschchens nach dem Attentat im März. (SDA)

Was ist Nowitschok?

Vieles deutet darauf hin, dass der russische Ex-Spion Sergej und seine Tochter Julia Skripal in England durch das Nervengift Nowitschok vergiftet wurden.

Tödlicher «Neuling»

Die Sowjetunion hat zwischen den 1970er- und 1990er-Jahren eine Serie neuartiger Nervenkampfstoffe entwickelt, die zu den tödlichsten gehören, die je hergestellt worden sind. «Nowitschok» heisst auf Deutsch «Neuling». Es ist achtmal so stark wie der VX-Kampfstoff, mit dem Nordkorea in der Regel seine Feinde ermorden lässt.

Einfache Herstellung

Es braucht dazu nur zwei relativ harmlose Stoffe, die bei der Zusammenführung äusserst tödlich werden. Die Stoffe können ohne grosse Probleme transportiert und vor Detektoren versteckt werden. Als er 1992 das Geheimprogramm auffliegen liess, sagte der russische Chemiker Vil Mirzayanow: «Die Besonderheit dieser Waffe liegt in der Einfachheit ihrer Komponenten. Sie werden in der Zivilindustrie verwendet und können daher international nicht reguliert werden.»

Anwendung als Puder

Das Mittel wird vorwiegend als ultrafeiner Puder zerstäubt. Die Betroffenen sterben meistens an Herzversagen oder Ersticken, da sich die Lunge mit Flüssigkeit füllt. Überlebt das Opfer, bleibt es meistens gelähmt.

Gegenmittel

Dem Opfer muss umgehend die kontaminierte Kleidung ausgezogen, und der Körper muss gewaschen werden. Es gibt Gegenmittel, unter anderem Atropin, Pralidoxim und Diazepam. Deren rettende Wirkung ist aber nicht garantiert.

Vieles deutet darauf hin, dass der russische Ex-Spion Sergej und seine Tochter Julia Skripal in England durch das Nervengift Nowitschok vergiftet wurden.

Tödlicher «Neuling»

Die Sowjetunion hat zwischen den 1970er- und 1990er-Jahren eine Serie neuartiger Nervenkampfstoffe entwickelt, die zu den tödlichsten gehören, die je hergestellt worden sind. «Nowitschok» heisst auf Deutsch «Neuling». Es ist achtmal so stark wie der VX-Kampfstoff, mit dem Nordkorea in der Regel seine Feinde ermorden lässt.

Einfache Herstellung

Es braucht dazu nur zwei relativ harmlose Stoffe, die bei der Zusammenführung äusserst tödlich werden. Die Stoffe können ohne grosse Probleme transportiert und vor Detektoren versteckt werden. Als er 1992 das Geheimprogramm auffliegen liess, sagte der russische Chemiker Vil Mirzayanow: «Die Besonderheit dieser Waffe liegt in der Einfachheit ihrer Komponenten. Sie werden in der Zivilindustrie verwendet und können daher international nicht reguliert werden.»

Anwendung als Puder

Das Mittel wird vorwiegend als ultrafeiner Puder zerstäubt. Die Betroffenen sterben meistens an Herzversagen oder Ersticken, da sich die Lunge mit Flüssigkeit füllt. Überlebt das Opfer, bleibt es meistens gelähmt.

Gegenmittel

Dem Opfer muss umgehend die kontaminierte Kleidung ausgezogen, und der Körper muss gewaschen werden. Es gibt Gegenmittel, unter anderem Atropin, Pralidoxim und Diazepam. Deren rettende Wirkung ist aber nicht garantiert.

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