Zudem sei man bereit, «eine fruchtbare und wirksame Beziehung» mit der neuen Regierung aufzubauen», heisst es in einem Brief, den die Gouverneure auf der Klimakonferenz in Ägypten am Mittwoch dem gewählten Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva übergaben. Die Dringlichkeit des Klimanotstands erfordere auch einen Dialog mit der internationalen Gemeinschaft.
Die neun Bundesstaaten des brasilianischen Amazonasgebiets sind zusammen so gross wie Westeuropa. Auch die Notwendigkeit der nachhaltigen Entwicklung heben die Gouverneure hervor. «Der Preis des derzeitigen Entwicklungsmodells sind die Umweltzerstörung und soziale Ausgrenzung», hiess es in dem Brief. Viele der Amazonas-Bundesstaaten sind vom Agrobusiness geprägt und ihre Bewohner haben Bolsonaro gewählt. Er sieht im Amazonasgebiet vor allem wirtschaftliches Potenzial.
Lula sagte der brasilianischen Zeitung «Folha de S. Paulo» zufolge, er sei mit dem Inhalt des Briefs einverstanden. Auch bot er Brasilien den Vereinten Nationen als Gastgeber einer Weltklimakonferenz an. «Wir werden mit dem UN-Generalsekretär sprechen und darum bitten, dass die COP im Jahr 2025 in Brasilien im Amazonasgebiet ausgetragen wird», sagte Lula bei der Veranstaltung.
Der linke Lula galt in seiner früheren Amtszeit (Anfang 2003-Ende 2010) zwar nicht als Grüner, hat jetzt aber versprochen, den Umwelt- und Klimaschutz künftig zu stärken. In Brasilien geriet er in die Kritik, weil er im Flugzeug eines Geschäftsmannes zur COP27 reiste.
(SDA)