Die Staats- und Regierungschefs hatten sich am Vorabend auf Eckpunkte zum Gesprächsprozess mit Grossbritannien geeinigt, der voraussichtlich im Frühling beginnen wird. Darin drücken sie ihre Unterstützung für den Brexit-Chefunterhändler der EU-Kommission, Michel Barnier, aus.
Vertreter der Staaten sollen bei allen Sitzungen mit dem Vereinigten Königreich anwesend sein. Das Parlament soll hingegen lediglich auf dem Laufenden gehalten werden und bei vorbereitenden Treffen dabei sein.
Der Fraktionsvorsitzende der konservativen Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber, forderte eine umfassende Einbeziehung der Abgeordneten. «Das Parlament wird das letzte Wort beim Brexit-Deal haben», erklärte er. «Die EU-Chefs riskieren, dass das Europäische Parlament zum verhandelten Austritts-Abkommen am Ende »Nein« sagt.»
Auch Gabi Zimmer als Chefin der Linksfraktion zeigte sich verärgert. «Sie müssen mit dem vollen Widerstand des Parlaments rechnen», sagte sie an die Adresse von Ratspräsident Donald Tusk und der Slowakei gerichtet, die derzeit den Vorsitz der EU-Staaten hat.
Aus Sicht des Vizepräsidenten des Parlaments, Alexander Graf Lambsdorff (FDP), zeigen die Pläne, «wie schwer sich die nationalen Regierungen mit Demokratie auf europäischer Ebene tun.»