Brexit
Cameron einsilbig bei Stimmabgabe im EU-Referendum

London – Ohne viele Worte an Journalisten hat der britische Premierminister David Cameron seine Stimme beim EU-Referendum abgegeben. «Guten Morgen» war das Einzige, was er sagte, als er gemeinsam mit seiner Ehefrau Samantha in der Nähe von Downing Street 10 zur Wahlurne ging.
Publiziert: 23.06.2016 um 11:53 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 07:58 Uhr
Abstimmungskampf bis zur letzten Minute: Der britische Premier David Cameron warb in Birmingham für einen Verbleib des Vereinigten Königreichs in der EU.
Foto: KEYSTONE/EPA/FACUNDO ARRIZABALAGA

Nicht einmal zum schlechten Wetter wollte sich der Premier äussern, berichtete die britische Nachrichtenagentur PA. Cameron kämpft für den Verbleib in der EU.

Der britische Labour-Chef Jeremy Corbyn zeigte sich bei der Stimmabgabe derweil demonstrativ zuversichtlich. «Es ist ein guter Tag», sagte er im Londoner Stadtteil Islington.

Zum erwarteten knappen Wahlausgang meinte der Pro-EU-Kämpfer: Man könne entweder den Finger in den Wind strecken oder die Buchmacher befragen. «Die Buchmacher liegen meistens richtig», meinte er mit Blick auf die Wetten, die auf einen Sieg des Pro-EU-Lagers setzen.

Auch Nigel Farage, Chef der rechtspopulistischen britischen Ukip-Partei, gab sich zum Wahlauftakt siegessicher. Das Brexit-Lager habe eine «sehr starke Chance», sagte er vor seinem Haus in der Grafschaft Kent der Nachrichtenagentur PA. Aber es hänge alles von der Wahlbeteiligung ab.

Farage gehört zu den Wortführern des Austrittslagers. Kritiker werfen ihm vor, mit seinem Kampf gegen Migration Ängste vor Fremden und Ausländern zu schüren.

Nach letzten Umfragen ist der Ausgang des Referendums völlig offen. Die Wahllokale sind bis 23:00 Uhr MESZ geöffnet. Erste Ergebnisse werden am frühen Freitagmorgen erwartet.

Die EU würde durch einen Austritt Grossbritanniens aus der Gemeinschaft der momentan 28 Staaten in die schwerste Krise ihrer Geschichte gestürzt. An den Börsen drohen Schockwellen. Weltweit stehen deshalb Notenbanken bereit, um Währungsturbulenzen abzufedern. Seit Wochen warnen hochrangige EU-Politiker, aber auch US-Präsident Barack Obama vor einem Ausscheiden Grossbritanniens aus der EU.

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