Brenner gesperrt, Schulen geschlossen
Mehrere Tote bei Unwetter in Italien

Heftige Unwetter haben weite Teile Italiens getroffen und mehreren Menschen das Leben gekostet. Die Brenner-Autobahn wurde nach einem Murgang am Sonntagabend gesperrt.
Publiziert: 29.10.2018 um 11:30 Uhr
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Aktualisiert: 31.10.2018 um 15:55 Uhr
Schweres Unwetter in Italien
1:58
Bereits zehn Tote:Schweres Unwetter in Italien

Italien wird von heftigen Unwettern heimgesucht. Vier Männer wurden in der südlichen Region Kalabrien in den Tod gerissen. Sie seien in der Nähe der Stadt Crotone von einem Erdrutsch getötet worden, als sie ein durch das Unwetter zerstörtes Rohr reparieren wollten. Das berichtete die Polizei am Sonntag laut Nachrichtenagenturen.

Beim Hafen von Catanzaro in Kalabrien fand die Feuerwehr zudem einen Toten, nachdem ein Segelboot von der Strömung fortgerissen worden war.

In Südtirol ging am Sonntag ein Murgang auf die Brenner-Autobahn nieder. Die wichtige Verkehrsachse zwischen Österreich und Italien musste zwischen Brenner und Sterzing gesperrt werden, wie der Betreiber mitteilte. Mehrere Fahrzeuge seien von den Erdmassen getroffen worden, es gebe aber nur einen Leichtverletzten, berichteten lokale Medien. Auch die Zugstrecken am Brenner wurden unterbrochen.

Am Montagmorgen wurde die Brenner-Autobahn für kurze Zeit wieder freigegeben. Aus Sicherheitsgründen wurde sie schliesslich erneut gesperrt.

Höchste Alarmstufe

Der Zivilschutz spricht von aussergewöhnlichen Wetterverhältnissen und hält zu maximaler Wachsamkeit an. Die Behörden riefen für weite Teile des Landes die höchste Alarmstufe aus. Für Küstenorte warnt der Zivilschutz vor Sturmfluten.

In der Region Venetien werden Überschwemmungen und Erdrutsche befürchtet. Schulen in der gesamten Region, in der auch Venedig liegt, bleiben am Montag geschlossen. Der berühmte Markusplatz war bereits am Sonntag überschwemmt.

Ein Marathon in Venedig ging trotz der teilweise überschwemmten Strecke über die Bühne.

Auch in Rom bleiben Schulen und Kindergärten geschlossen. Die Menschen sollten nach Möglichkeit zuhause bleiben, wie es heisst.

Auch in weiten Teilen der Toskana bleiben Schulen am Montag zu. Auf der Insel Elba stürzte ein historischer Bergwerks-Steg im Meer ein.

Evakuation in der Region Cinqueterre

In der Gemeinde Monterosso, einer Perle der ligurischen Küste in der bekannten Touristenregion Cinqueterre, mussten Häuser und Geschäfte im Ortschaftskern evakuiert werden. In dem Dorf war es 2011 zu schweren Überschwemmungen mit mehreren Toten gekommen.

In der ligurischen Provinz La Spezia wurde der regionale Bahnverkehr unterbrochen, weil Geröll auf die Schienen geriet. Flüsse in der Gegend traten über die Ufer. Wegen hoher Wellen und starken Windes kam es auch zu Problemen im Hafen von La Spezia.

Die Autobahn A1 Mailand-Bologna musste zwischen Piacenza und Fiorenzuola wegen Überflutung gesperrt werden.

Flüge wegen Schirokko-Wind umgeleitet

Auch die süditalienische Insel Sizilien wurde vom schlechten Wetter heimgesucht. Sechs Flugzeuge, die in Palermo hätten landen sollen, wurden wegen des starken Schirokko-Windes auf die Flughäfen von Catania und Trapani umgeleitet.

Der Pegel des Flusses Po, dem längsten Fluss Italiens, stieg infolge der schweren Niederschläge innerhalb von 24 Stunden um zweieinhalb Meter.

In der Dolomiten-Ortschaft Cortina mussten 40 Personen ihre Wohnungen verlassen, weil der Fluss Bigontina über die Ufer zu treten drohte. Auch im Raum der norditalienischen Stadt Vicenza kam es zu Überschwemmungen. (SDA/noo)

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