In Genf hat am Mittwochabend eine Gruppe von gut 40 Anhängern des früheren brasilianischen Präsidenten, darunter zwei Diplomaten aus Venezuela, für dessen Kandidatur bei der Präsidentschaftswahl demonstriert und seine Freilassung gefordert.
Es gilt allerdings als unwahrscheinlich, dass der populäre Ex-Präsident (2003-2010) bei der Wahl Anfang Oktober antreten kann. Wegen Korruption sitzt er gerade eine zwölfjährige Haftstrafe ab. Das Oberste Wahlgericht muss bis zum 17. September eine Entscheidung treffen.
Brasilien steckt in tiefer Krise
Mit rund 30 Prozent in den jüngsten Umfragen ist Lula der mit Abstand beliebteste Bewerber. Zweitplatzierter ist der ultrarechte Ex-Militär Jair Bolsonaro, der gegen Homosexuelle und Minderheiten hetzt und die Diktatur verherrlicht.
Die grösste Volkswirtschaft Lateinamerikas steckt in einer tiefen Krise: Fast die gesamte politische Klasse des Landes ist in Korruptionsskandale verwickelt, die Wirtschaft läuft nur schleppend und die Kriminalität nimmt immer weiter zu. (SDA)