Bolsonaro nannte Lula gleich in seinem Eröffnungsstatement einen «Dieb» und warf dem linksgerichteten Ex-Präsidenten vor: «Seine Regierung war die korrupteste in Brasiliens Geschichte.»
Der Politiker der Arbeiterpartei (PT) wies die Anschuldigung des rechtsextremen Amtsinhabers zurück und hob hervor, dass während seiner Regierungszeit in den Jahren 2003 bis 2010 viele Sozialreformen angestossen worden seien. Bolsonaro sei nun aber dabei, das Land zu zerstören», sagte Lula.
Beide Kandidaten bezichtigten sich der Lüge. Ausser Bolsonaro und Lula beteiligten sich noch vier weitere der insgesamt zwölf Präsidentschaftskandidaten an der dreistündigen Debatte, darunter Ex-Finanzminister Ciro Gomes von der Mitte-links-Partei PDT und die Senatorin Simone Tebet von der Mitte-Partei MDB.
Umfragen sehen den 76 Jahre alten Lula vor der ersten Wahlrunde am 2. Oktober derzeit klar vor Bolsonaro. Laut einer Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Datafolha kann der Ex-Präsident mit 47 Prozent der Stimmen rechnen, der 67-jährige Amtsinhaber hingegen nur mit 32 Prozent. Erringt keiner der Kandidaten im ersten Wahlgang mehr als 50 Prozent der Stimmen, findet am 30. Oktober eine Stichwahl statt.
(SDA)