Der 59-jährige Kyriakos Amiridis sei bereits am Montag in einem Vorort von Rio de Janeiro ermordet worden, teilte die Mordkommission am Freitag mit.
Amiridis verkohlte Leiche war am Donnerstag bei Rio in einem ausgebrannten Mietwagen gefunden worden, einen Tag nachdem ihn seine Ehefrau, eine Brasilianerin, als vermisst gemeldet hatte.
Die Ehefrau des Diplomaten und der Militärpolizist seien wegen Mordes festgenommen worden, erklärte der Leiter der Mordkommission, Evaristo Pontes Magalhaes. Beide hätten ihre Affäre gestanden.
Ausser ihnen sei der 24 Jahre alte Cousin des Polizisten festgenommen worden, der mutmasslich an der Planung der Tat beteiligt gewesen sei. Die Ehefrau habe ihm offenbar 80'000 Reales (umgerechnet 25'000 Franken) für seine Mithilfe versprochen. Nach Angaben der Mordkommission sagte die Ehefrau aus, von dem Verbrechen gewusst zu haben, jedoch nicht selbst daran beteiligt gewesen zu sein.
Botschafter Amiridis war nach Polizeiangaben zuletzt am Abend des 26. Dezember bei Rio de Janeiro gesehen worden. Seine Frau meldete ihn am Mittwoch als vermisst, weil er nicht in die gemeinsame Ferienwohnung in Nova Iguaçu nördlich von Rio zurückgekehrt sei, wo das Paar zusammen mit seiner zehnjährigen Tochter Urlaub machte.
Laut Polizei verstrickte sich die Frau jedoch in Widersprüche. Zweifel an ihrer Version verstärkten sich, als die völlig verbrannte Leiche des Botschafters in dem Wagen unter eine Brücke gefunden wurde. Bei einer erneuten Befragung sei die Frau dann «in Tränen ausgebrochen» und habe ihren Liebhaber für die Tötung ihres Mannes verantwortlich gemacht. Der Militärpolizist, der nach Polizeiangaben eine «Vertrauensperson» der Familie war und unter anderem für deren Sicherheit sorgte, wurde festgenommen.
In dem Apartment des Diplomatenpaares wurden laut Polizei Blutspuren auf einem Sofa gefunden, was die Ermittler darauf schliessen liess, dass er dort getötet wurde und seine Leiche dann mit dem Auto weggebracht wurde. Der beschuldigt Militärpolizist sagte aus, dass er sich mit dem Botschafter geprügelt und diesen dann in Notwehr erwürgt habe.
Amiridis war erst seit diesem Jahr griechischer Botschafter in Brasilien. Zuvor arbeitete er von 2012 bis 2016 als Botschafter in Libyen. Von 2001 bis 2004 war er Generalkonsul in Rio de Janeiro. Damals hatte er auch seine brasilianische Ehefrau kennengelernt.
Brasiliens Präsident Michel Temer sprach der griechischen Regierung sein Beileid aus und versprach eine «gründliche» Untersuchung. Der oberste Chef der Mordkommission von Rio, Rivaldo Barbosa, bat «das gesamte griechische Volk» um Entschuldigung. Der Mord an dem Botschafter sie ein «Verbrechen aus Leidenschaft» gewesen und ein «Einzelfall». Mit der hohen Verbrechensrate in Rio habe der Fall nichts zu tun.
Rio kämpft mit einer hohen Kriminalitätsrate, in der 6,5-Millionen-Einwohner-Stadt sind schwer bewaffnete Drogenbanden aktiv. Raubüberfälle und andere Gewalttaten sind an der Tagesordnung.