Die Arbeiterpartei gab die Entscheidung am Sonntag (Ortszeit) auf Lulas Twitter-Konto bekannt. Zuvor war der seit April wegen Korruptionsvorwürfen inhaftierte Lula zum Spitzenkandidaten gekürt worden.
Der 72-jährige Lula verbüsst eine zwölfjährige Freiheitsstrafe wegen Korruption und Geldwäscherei. Er bestreitet die gegen ihn erhobenen Vorwürfe und hält seine Verurteilung für politisch motiviert. Trotz seiner Inhaftierung liegt Lula, der Brasilien von 2003 bis 2010 regierte, in Umfragen derzeit vorne.
Es ist aber noch nicht klar, ob Lula bei der Wahl im Oktober tatsächlich antreten kann. Nach brasilianischem Recht sind in der Berufung verurteilte Staatsbürger nicht wählbar. Sollte ein Gericht letztinstanzlich entscheiden, dass Lula nicht antreten darf, wäre Vizepräsidentschaftskandidat Fernando Haddad an der Reihe.
Haddad war von 2013 bis 2017 Bürgermeister von Brasiliens grösster Stadt São Paolo. Zuvor war er Bildungsminister unter Lula und dessen Nachfolgerin Dilma Roussef.
In Brasilien wird am 7. Oktober ein neues Staatsoberhaupt gewählt. Der in eine Reihe von Korruptionsaffären verwickelte rechtskonservative Amtsinhaber Michel Temer tritt bei der Wahl nicht an. Kandidaturen können noch bis zum 15. August eingereicht werden.