Er gehe mit der Gewissheit, die Mission erfüllt zu haben, schrieb Azevedo in einer im Nachrichtenportal «G1» veröffentlichten Mitteilung am Montag. «Ich habe die Streitkräfte als staatliche Institutionen bewahrt.»
Der Abschied überraschte viele Menschen. Brasilianischen Medien wie «G1» und der Zeitung «Folha de S. Paulo» zufolge erfolgte er auf Druck des Präsidenten, der notgedrungen eine Kabinettsumbildung vornehme.
Der Sender «TV Globo» hatte am Montag schon über den Rücktritt von Aussenminister Ernesto Araújo berichtet, der wegen fehlenden Corona-Krisenmanagements in die Kritik geraten war. Araújo, der zum ideologischen Flügel der Regierung Bolsonaro zählt, wurde unter anderem vorgeworfen, durch sein Verhalten Brasilien auf der internationalen Bühne isoliert und das Land in eine schlechte Position gebracht zu haben, um Impfstoffe zu erwerben.
Azevedo e Silva war - nach Joaquim Silva e Luna - der zweite Militär im Amt des Verteidigungsministers in der jüngsten brasilianischen Vergangenheit. Während Bolsonaro immer wieder Äusserungen machte, die einen Bruch mit der Demokratie befürchten liessen und an antidemokratischen Akten in Brasília teilnahm, galt Azevedo als diskret und bedacht. So distanzierte er sich, als Bolsonaro von der Verwendung von «Schiesspulver» sprach, um das Amazonasgebiet zu verteidigen.
(SDA)