Dieser hatte vorgesehen, dass die Soldaten der Polizei dabei helfen sollten, die Lage nach gewalttätigen Protesten wieder unter Kontrolle zu bringen. Die Entscheidung, Soldaten im Inland einzusetzen, hatte bei vielen Brasilianern die Erinnerungen an die Militärdiktatur von 1964 bis 1985 geweckt.
Sie sei der Situation völlig unangemessen gewesen, sagte der oppositionelle Abgeordnete Alessandro Molon von der Nachhaltigkeitspartei. «Sie zeigt eine fragile Regierung, deren Tage gezählt sind.»
Bei den Demonstrationen war es am Mittwoch zu Krawallen gekommen. Die Polizei setzte Tränengas und Gummigeschosse ein, um die Demonstranten auf ihrem Weg in Richtung Kongressgebäude zu stoppen. Es sind die gewalttätigsten Unruhen in Brasilien seit 2013 gewesen, als es zu Massenprotesten gegen Korruption und Misswirtschaft kam.
Die Demonstranten fordern den Rücktritt des Präsidenten und ein Ende des Sparkurses. Temer ist seit einem Jahr im Amt - inzwischen liegen seine Zustimmungswerte aber nur noch im einstelligen Bereich. Der Präsident hat Vorwürfe der Korruption und der Behinderung von Ermittlungen stets zurückgewiesen.