Einzelpersonen oder Firmen können für 50 Reais oder 10 Euro pro Hektar im Jahr die Patenschaft für einen Nationalpark im Amazonas-Gebiet übernehmen, wie aus einer Mitteilung der Regierung am Dienstag (Ortszeit) hervorgeht. Die Grösse der Parks variiert demnach zwischen 2574 und 3 865 172 Hektar. Es ist nur möglich, einen ganzen Nationalpark zu «adoptieren». Als erstes erklärte das französische Unternehmen Carrefour die Absicht, die Patenschaft für das 75 000 Hektar grosse Naturreservat «Reserva Extrativista do Lago do Cuniã» im nördlichen Bundesstaat Rondônia zu übernehmen. Carrefour versucht seit dem gewaltsamen Tod eines Schwarzen in einem Supermarkt in Rio de Janeiro im November, sein Image in Brasilien zu verbessern. «Greenpeace Brasil» kritisierte das Programm als Versuch, die Realität zu verbergen. Die Regierung schiebe die Verantwortung für die Finanzierung eines Teils des Umweltschutzes des Landes den Unternehmen zu. Vize-Präsident Hamilton Mourão, Vorsitzender des Amazonien-Rates, hatte beim Weltwirtschaftsforum in Davos gesagt, Brasilien würde nach der Pandemie keine Mittel mehr für Ausgaben in Amazonien haben. Greenpeace verwies auf den Amazonien-Fonds, der zu einem kleinen Teil auch von Deutschland finanziert wird und seit Unstimmigkeiten über die Verwendung gelähmt ist.
(SDA)