In der Nähe der europäischen Tesla-Produktionshalle in Grünheide bei Berlin hat ein Strommast gebrannt. Dies führte am Dienstagmorgen zu einem Stromausfall in der Autofabrik. Wie «Bild» berichtet, ist das Feuer auf Brandstiftung zurückzuführen. Die Polizei bestätigt einen entsprechenden Anfangsverdacht.
Die Einsatzkräfte entdeckten demnach in der Nähe des Brandorts ein Zelt von Öko-Aktivisten. Darauf sei eine Warn-Aufschrift angebracht gewesen: «Kampfmittel hier verbuddelt!» Dem Bericht zufolge wurde Bombenalarm ausgelöst. Das Tesla-Werk wurde evakuiert und steht bis auf Weiteres still.
Nach dem Anschlag meldete sich auch Tesla-Chef Elon Musk (52) zu Wort. «Das sind entweder die dümmsten Öko-Terroristen der Welt oder sie sind Marionetten derer, die keine guten Umweltziele haben», schrieb Musk am Dienstag auf Englisch auf dem Portal X. «Die Produktion von Elektrofahrzeugen anstelle von Fahrzeugen mit fossilen Brennstoffen zu stoppen, ist extrem dumm.» Dabei schrieb der Tesla-Chef die Wörter «extrem dumm» auf Deutsch
Kein schnelles Wiederanlaufen der Produktion
Wie es bei Tesla weiter heisst, wurden alle Massnahmen zur Sicherung der Produktionsanlagen getroffen. Nach Rücksprache mit dem Stromanbieter Edis gehe Tesla nicht von einem schnellen Wiederanlaufen der Produktion aus.
Wie die Polizei mitteilt, wurde die Feuerwehr gegen 5.15 Uhr zu dem Brand im Bereich Gossen-Neu Zittau nahe Berlin gerufen und begann mit den Löscharbeiten. Durch das Feuer ist der Strom nach Angaben eines Sprechers im Umkreis ausgefallen. Der Strommast befinde sich frei stehend auf einem Feld. Am Morgen sei nach der Alarmierung wegen des Brandes auch ein Polizeihubschrauber im Einsatz gewesen.
Bekennerschreiben aufgetaucht
Die als linksextremistisch eingestufte «Vulkangruppe» bekennt sich zu einem «Anschlag auf die Stromversorgung» nahe der Tesla-Fabrik. «Wir haben heute Tesla sabotiert», heisst es in einem Schreiben der Gruppe vom Dienstag.
Zu einem möglichen Zusammenhang des Brandes mit Protesten rund um das Tesla-Werksgelände äussern sich Behörden bisher nicht. Rund 80 bis 100 Umweltaktivisten halten seit Donnerstag einen Teil des Landeswaldes in Brandenburg nahe dem Tesla-Werk besetzt, den das Unternehmen von Elon Musk im Falle einer Erweiterung seines Geländes roden will.
Die Aktivisten haben um die zehn Baumhäuser in mehreren Metern Höhe errichtet und kündigten an, möglichst lange ausharren zu wollen. Auch die Bürgerinitiative Grünheide spricht sich gegen die Erweiterungspläne von Tesla aus und zeigt sich mit den Besetzern solidarisch. (noo/SDA)