Botschafter Ivo Sieber (60) über Schweizer in Thailand
47 Geburten, 89 Todesfälle und 40 Schweizer im Knast

Tausende Schweizer haben in Thailand eine neue Heimat, die Liebe oder neue Chancen gefunden. Wie gut wir es wirklich mit dem Land haben, erklärt der Schweizer Botschafter mit Zahlen.
Publiziert: 04.04.2017 um 21:23 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 15:49 Uhr
Ivo Sieber (60) aus Widnau SG ist der Schweizer Botschafter in Thailand.
Foto: Thomas Meier
Michael Sahli

Ivo Sieber (60) aus Widnau SG ist Schweizer Botschafter in Bangkok. Für BLICK hat er Zahlen herausgesucht, die zeigen, wie sehr Thailand bei den Schweizerinnen und Schweizern beliebt ist. 

Leben: «Ende 2016 hatten 9377 Schweizer ihren Wohnsitz in Thailand. Im Vorjahr waren es erst 8880», erklärt Sieber. Und es werden immer mehr: «Im letzten Jahr kamen 47 Kinder von Schweizern in Thailand zur Welt. 2015 waren es 58, im Jahr zuvor sogar 63.» Es gebe auch eine tragische Seite: So starben letztes Jahr 89 Schweizer – 40 davon waren Touristen. Sieber geht davon aus, dass Verkehrsunfälle einen «beträchtlichen Teil» ausmachen.

Wirtschaft: Viele Schweizer betätigen sich als Unternehmer: So weiss Sieber, dass die 150 in Thailand ansässigen Schweizer Firmen rund 50'000 Jobs geschaffen haben.

Kriminalität: Auch die Eidgenossen werden im Ausland kriminell. So betreute die Schweizer Botschaft letztes Jahr 40 Haftfälle. «Momentan befinden sich neun Schweizer in einem thailändischen Gefängnis, hier sind aber auch Fälle von abgelaufenen Visa integriert», sagt Sieber.

Tourismus: Thailand ist eine beliebte Feriendestination. Im letzten Jahr sind 209'000 Schweizer Touristen nach Thailand gereist. Aufenthaltsdauer: Im Schnitt zwei Wochen. «Viele Schweizer reisen mehrmals nach Thailand», erklärt Sieber.

Heidi und Schoggi: Die Liebe beruht auf Gegenseitigkeit. Die Schweiz ist auch bei den Thailändern ein beliebtes Reiseziel. So wurden im letzten Jahr 35'000 Visa ausgestellt. «Bei den total knapp 100'000 Thailändern, die 2016 die Schweiz besuchten, handelt es sich grösstenteils um Touristen», sagt Sieber.

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