Sie hatten sich wegen der Ermordung von drei serbischen Kriegsgefangenen im Bosnien-Krieg (1992 bis 1995) in der Region Srebrenica verantworten müssen. Damit bestätigte das Gericht Entscheidungen aus früheren Verfahren. Das Urteil kann nicht angefochten werden.
Oric hatte im Bosnienkrieg die Verteidigung seiner Heimatstadt Srebrenica gegen die serbischen Belagerer organisiert. 1995 waren dort rund 8000 muslimische Männer und Jungen in einem Massaker getötet worden. Zuletzt war er im Oktober vergangenen Jahres von einem Gericht in Sarajevo freigesprochen worden.
Der Prozess hatte Bosnien-Herzegowina heftig polarisiert. Vor dem Gericht in Sarajevo demonstrierten am Freitag hunderte Anhänger von Oric und Muhic. Mit Plakaten wie "Helden, keine Verbrecher" brachten sie ihre Unterstützung für die Angeklagten zum Ausdruck.
Nach dem Freispruch vom vergangenen Jahr hatte es zornige Reaktionen von serbischer Seite gegeben. Serbiens Präsident Aleksandar Vucic erklärte: "Es ist offensichtlich, dass wir selbst für Gerechtigkeit kämpfen müssen." Für viele Serben ist Oric ein "Mörder".
Der Haager Gerichtshof hatte den 2003 festgenommen Oric 2006 zu zwei Jahren Haft verurteilt. Im Urteil hiess es, er sei während des Bosnienkriegs nicht genügend gegen Verbrechen eingeschritten, die seine Truppen an Serben verübten.
Zwei Jahre später wurde Oric in einem Berufungsverfahren freigesprochen. 2015 wurde Oric aufgrund eines serbischen Haftbefehls in der Schweiz festgenommen, aber nicht nach Serbien, sondern nach Bosnien ausgeliefert. Der fragile Balkanstaat Bosnien-Herzegowina setzt sich zusammen aus der serbischen Teilrepublik Srpska und der muslimisch-kroatischen Föderation.