Die US-Börsenindizes rauschen von Rekord zu Rekord. Am 26. Dezember hat der Nasdaq zum ersten Mal überhaupt die 9000er-Marke geknackt. US-Präsident Donald Trump (73) feiert sich als der Mann hinter den Rekordhochs – ohne mit einem Wort zu erwähnen, dass auch die US-Verschuldung von Rekord zu Rekord eilt: Die Staatsverschuldung der USA hat zum ersten Mal in der Geschichte 23 Billionen Dollar erreicht. Das ist eine 23 mit zwölf Nullen.
Bald elf Jahre Bullenmarkt. Das Leben auf Pump wird nicht ewig andauern. Doch daran mag im Moment niemand denken. Schliesslich profitiert auch Trump kräftig vom Boom an der Wall Street. Ausgerechnet die Städte, die als seine schärfsten Kritiker gelten, spülen am meisten Geld in die Kassen von The Trump Organization, einem Mischkonzern, der mit Immobilien stattliche Einkünfte macht.
Laut einem Bericht der «New York Times» besitzt Trumps Familie Anteile an Bürogebäuden in der US-Finanzmetropole New York und in San Francisco. Darunter befinden sich die Adressen 1290 Avenue of the Americas in New York und 555 California Street in San Francisco. Diese werden von einem Treuhandfonds verwaltet und lukrativ vermietet. Allein die Einnahmen aus dem Komplex in San Francisco seien zwischen 2016 und 2018 um fast 20 Prozent gestiegen.
Trumps Milliardendienst am Vaterland
Keine goldene Nase verdient sich Trump dagegen mit seinen Hotelanlagen, weil das Image seiner Luxusresorts unter dem Image des Präsidenten zu leiden scheint. So soll sein 118-Zimmer-Luxusanwesen Mar-a-Lago in Florida im vergangenen Jahr einen Umsatzschwund von zehn Prozent ausweisen. Weiter gehören 16 Golfklubs zum Trump-Vermögen. Deren Einkünfte schwächeln, doch laut der «New York Times» mache der Mietenboom die Verluste womöglich wieder wett.
2018 habe The Trump Organization laut der Zeitung mindestens 572 Millionen Dollar eingenommen. Die «Times» stützt ihre Zahlen auf persönliche Finanzberichte Trumps, die er zuerst als Kandidat und dann als Präsident einreichte. The Trump Organization veröffentlicht keine Zahlen und seine Steuererklärungen hält der Präsident geheim. Die Demokraten wollen ihre Offenlegung vor Gericht erzwingen.
Trump verdient offenbar noch immer königlich. Dabei beschwerte er sich vor wenigen Wochen vor seinem Kabinett, dass ihn das Amt des US-Präsidenten eine Stange Geld koste. Weil er sich nicht persönlich um seine Geschäfte kümmern könne, verliere er zwischen zwei und fünf Milliarden Dollar für seinen Dienst am Vaterland. Doch «ob ich zwei Milliarden, fünf Milliarden oder weniger verloren habe, ist egal. Es ist mir egal», sagte Trump. «Ich tue das für das Land. Ich tue es für die Menschen.» (kes)