Experte kämpft mit extremen Sturmböen
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An der irischen Westküste:Experte kämpft mit extremen Sturmböen

Bombenzyklon über Irland
Ziegel verfehlt Mann um Haaresbreite

Orkan Éowyn legt Irland lahm: Landesweite Warnstufe Rot, Flugausfälle und Schulschließungen. Sturmböen und Überschwemmungsgefahr sorgen für Chaos im öffentlichen Leben.
Publiziert: 24.01.2025 um 07:30 Uhr
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Aktualisiert: 27.01.2025 um 22:32 Uhr
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Um die Schäden zu beheben, sollen in den kommenden Tagen Luftwaffe und Armee zur Hilfe kommen.
Foto: X/@rebekkarnold

Auf einen Blick

  • Höchste Stufe Rot in Irland: Extremer Sturm erwartet, Lebensgefahr droht
  • Schulen, öffentlicher Verkehr und Supermärkte schliessen wegen des Sturms
  • Sturmböen mit Geschwindigkeiten von über 130 Kilometern pro Stunde erwartet
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
24.01.2025, 19:46 Uhr

Erstes Todesopfer in Irland gemeldet

Der heftige Sturm hat in Irland ein erstes Todesopfer gefordert. Ein Mann starb, als ein Baum auf sein Auto fiel. Der Unfall ereignete sich nach Polizeiangaben um etwa 17.30 Uhr (Ortszeit). Die Rettungskräfte konnten beim Eintreffen nur noch den Tod des Mannes feststellen. Die Strasse musste für die Bergungsarbeiten gesperrt werden.

Der Sturm entwurzelte in Irland mehrere Bäume.
Foto: Getty Images
24.01.2025, 14:49 Uhr

Ire um Haaresbreite von Ziegel verfehlt

Sturm Éowyn wütet momentan über Grossbritannien – die Schäden sind enorm. Noch immer gilt in Irland die höchste Warnstufe. Menschen werden dazu angehalten, ihre Häuser nicht zu verlassen. Wie ein Video auf X zeigt, hatte ein Ire während eines kurzen Ausflugs in seinen Garten extrem viel Glück: Nur um Haaresbreite wurde er von einem Ziegel verfehlt, der sich von einem Dach losgelöst hatte.

Mann wird fast von Ziegel erschlagen
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Wegen Sturm Éowyn:Mann wird fast von Ziegel erschlagen
24.01.2025, 12:56 Uhr

Eislaufhalle bei Dublin zerstört

In Galway an der Westküste wurde am Freitag die stärkste Windböe in der Geschichte von Irland gemessen. Sie fegte gemäss BBC mit einer Geschwindigkeit von 183 km/h über das Gebiet. 

Verwüstung richtete der Sturm etwa auch in Blanchardstown, einem Vorort von Dublin an. Eine Eislaufhalle wurde dabei zerstört, wie Bilder zeigen:

Foto: keystone-sda.ch
Foto: keystone-sda.ch
24.01.2025, 12:05 Uhr

Irischer Premierminister warnt vor einem «historischen Sturm».

Der irische Premierminister Micheal Martin berief angesichts des Sturmes eine Krisensitzung ein und warnte die Menschen vor einem «historischen Sturm». Der Katastrophenschutz rief die Menschen auf, bis zum Ende der Sturmwarnung in ihren Häusern und Wohnungen zu bleiben. 

Eowyn werde wahrscheinlich als einer der stärksten Stürme in die irische Geschichte eingehen, warnte der Leiter der Behörde, Keith Leonard. Die Menschen müssten sich auf ein «gefährliches und zerstörerisches Wetterereignis» einstellen.

Nordirlands Regierungschefin Michelle O'Neill sagte, die Region befinde sich seit dem Morgen «im Auge des Sturms». Es bestehe «echte Gefahr für Leben und Eigentum». O'Neill rief die Menschen auf, «sehr vorsichtig» zu sein, auf nicht notwendige Reisen zu verzichten und möglichst zu Hause zu bleiben.

Foto: keystone-sda.ch
24.01.2025, 11:46 Uhr

Schwere Schäden wegen Éowyn – Baum stürzt auf Haus

Ein neues, in den sozialen Medien geteiltes Bild zeigt die Folgen eines Baumes, der heute Morgen während des Sturms Eowyn auf ein Haus in Newtownabbey in Nordirland fiel. Die Region hat derzeit mit «verheerenden» Sturmböen von rund 160 Stundenkilometer zu kämpfen.

24.01.2025, 11:30 Uhr

Mögliche Versorgungsengpässe: Iren müssen Wasser sparen

Der Irische Wasserversorgungsdienst Irish Water hat die Bevölkerung Irlands aufgefordert, Wasser zu sparen, da es aufgrund des Sturms zu Versorgungsengpässen kommen könnte.

Rund 155'000 Gebäude könnten gefährdet seien, die Mehrheit jedoch aufgrund von Stauseen weiterhin über Wasser verfügen sollte. Der Dienst geht jedoch davon aus, dass mit erheblichen Störungen zu rechnen sei und die Einsatzkräfte mit der Wiederherstellung der Versorgung beginnen würden, sobald dies sicher möglich sei.

In einer Erklärung heißt es weiter: «In Gebieten mit Versorgungsunterbrechungen sollten die meisten Haushalte aus hygienischen Gründen über ausreichend Vorratskapazitäten in ihren Dachtanks für mindestens 24 Stunden verfügen.»

Foto: AFP
24.01.2025, 11:18 Uhr

Zweite rote Warnung für Schottland in Kraft getreten

Die zweite rote Warnung des Met Office ist in Schottland in Kraft getreten. Die Warnung, die um 10 Uhr GMT begann, gilt für den Central Belt, zu dem auch die Großstädte Glasgow und Edinburgh gehören.

Hunderte Schulen sind geschlossen, über 1000 Haushalte haben keinen Strom und landesweit gibt es keinen Schienenverkehr.

Eine rote Warnung weist auf eine Lebensgefahr hin, und die schottische Regierung trifft sich mit Rettungsdiensten und wichtigen Einrichtungen wie Gesundheits- und Transportanbietern, um die Maßnahmen zu koordinieren.Die schottische Polizei rät den Menschen, zu Hause zu bleiben.

Foto: keystone-sda.ch
24.01.2025, 11:11 Uhr

Éowyn führt zu Ausfällen und Verspätungen im Flugverkehr

Der heftige Sturm Éowyn in Irland und Teilen Grossbritanniens hat am Freitag auch den Luftverkehr in der Schweiz beeinflusst. An den Flughäfen Zürich, Basel und Genf wurden am Morgen unter anderem Flüge von und nach Dublin annulliert.

Am Flughafen Zürich kam es am Vormittag zu zwei Flugausfällen nach Dublin und einem Flugausfall nach London-City, wie die Medienstelle des Flughafens mitteilte. Zwei ankommende Flüge aus Dublin und London-City wurden ebenfalls annulliert. Bei weiteren Flügen nach London kam es zu Verspätungen, wie es weiter hiess.

In Basel fielen ein Flug nach und ein Flug von Dublin aus, wie der Website des Euroairports zu entnehmen war. Am Flughafen Genf seien sechs ankommende und sechs abfliegende Verbindungen gestrichen worden, teilte ein Sprecher auf Anfrage mit. Diese betrafen die Ziele Edinburgh, London, Dublin, Belfast und Helsinki.

24.01.2025, 10:00 Uhr

ESB: Bereits 715'000 Menschen ohne Strom – «Schaden ist enorm»

Das Elektrizitätsunternehmen ESB Networks hat eine sehr düstere Einschätzung dessen abgegeben, was noch bevorsteht: Die Zahl der Haushalte und Unternehmen ohne Strom wird voraussichtlich deutlich über die derzeitige Zahl von 715'000 steigen, und einige Menschen werden wahrscheinlich eine Woche oder sogar länger ohne Strom sein.

Brian Tapley, Regionalleiter von ESB Networks, sagte, bis zum Ende der roten Windwarnung könnten nur Notrufe beantwortet werden. Er fügte hinzu, dass in den kommenden Tagen die Luftwaffe und die Armee zu Hilfe gerufen würden, um möglichst vielen Menschen so schnell wie möglich wieder Strom zu geben.

«Es ist weit verbreitet und der Schaden am Netzwerk ist enorm», sagte er. «Es wird locker eine Woche dauern, wenn nicht länger, bis wir alle Kunden wieder versorgt haben, und leider wird die Zahl von 715'000 im Laufe des Tages noch steigen, denn wir befinden uns immer noch mitten in der roten Alarmstufe.»

Foto: keystone-sda.ch
24.01.2025, 09:26 Uhr

Gesamter öffentlicher Verkehr in Irland ausgefallen

Der öffentliche Verkehr ist aufgrund des Sturmes im ganzen Land zum Erliegen gekommen. Ab etwa Mittag soll er zumindest in einigen Teilen des Landes wieder aufgenommen werden, wie das irische Strassenbahnnetz Luas auf X bekannt gab.

Externe Inhalte
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Für die Republik Irland gilt landesweit die höchste Stufe Rot. Der scheidende irische Premier Simon Harris warnte vor extremer Lebensgefahr. «Sie müssen aufpassen. Reisen Sie nicht. Gehen Sie nicht in Küstennähe», warnte der Politiker, der noch am Donnerstag von seinem designierten Nachfolger Micheál Martin im Amt abgelöst werden sollte.

Erwartet werden laut dem irischen Wetterdienst Sturmböen mit Geschwindigkeiten von mehr als 130 Kilometern pro Stunde. Schulen und andere Bildungseinrichtungen bleiben geschlossen. Auch der öffentliche Verkehr soll stillstehen, solange die höchste Warnstufe in Kraft ist, berichtete der irische Rundfunksender RTÉ. Selbst Supermärkte kündigten an, ihre Filialen zu schliessen.

Gartenhäuser werden vom Sturm Éowyn weggeblasen
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Warnstufe Rot:Gartenhäuser werden vom Sturm Éowyn weggeblasen

Hohe Wellen und umherfliegende Trümmerteile

Der britische Wetterdienst Met Office warnte auch für Nordirland und Teile Schottlands mit der höchsten Stufe Rot. In Nordirland wurden vorsorglich alle Schulen angewiesen, am Freitag geschlossen zu bleiben.

Schottlands Regierungschef John Swinney rief die Menschen in den betroffenen Gebieten dazu auf, nicht zu reisen. Ausgerechnet im dicht bevölkerten schottischen «Central Belt» zwischen Glasgow und Edinburgh werden die stärksten Beeinträchtigungen erwartet.

Gerechnet wird laut Wetterwarnung mit umherfliegenden Trümmerteilen, hohen Wellen, die küstennahe Strassen und Häuser treffen können, sowie mit umgestürzten Bäumen und schweren Behinderungen bei öffentlichen Verkehrsmitteln.

BBC-Wettermoderatorin Judith Ralston sagt: «Das ist ein riesiger Sturm. So etwas habe ich in meiner Karriere noch nicht erlebt.»

Sturm betrifft auch die Schweiz

Den sogenannten Bomben-Zyklon bekommen auch wir in der Schweiz zu spüren. Aber: Wir profitieren sogar von dem Sturm. «Das Orkantief zieht an uns vorbei. Die starken Winde bringen uns dagegen milde Luft», sagt Michael Eichmann von Meteo News zu Blick. Dementsprechend mild fallen auch die Prognosen für Samstag aus. Bis zu 11 Grad sind möglich.

Von einem «Bomben-Zyklon» ist die Rede, wenn es zu einem extrem schnellen Luftdruckabfall in einem Tiefdruckgebiet kommt. Das heisst um mehr als 24 Hektopascal innerhalb von 24 Stunden. 

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