Zuletzt waren in der Ortschaft Colchane an der Grenze zu Bolivien rund 1600 Migranten eingetroffen. Die Menschen übernachteten auf Strassen und Plätzen. Mindestens zwei Menschen starben offenbar mit Covid-19. «Leider verfügen wir nicht über die nötige Infrastruktur. Wir stehen vor einer schweren humanitären Krise und die Regierung räumt dem Thema nicht die nötige Bedeutung ein», sagte Bürgermeister Javier García der Zeitung «El Mercurio».
Bei den meisten Migranten handelt es sich demnach um Venezolaner, die vor der wirtschaftlichen und politischen Krise in ihrer Heimat nach Peru geflohen waren. Wegen der schlechten Wirtschaftslage aufgrund der Corona-Krise zogen sie nun über Bolivien weiter nach Chile. «Wer illegal nach Chile einreist, kann nicht bleiben», sagte der Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Alfonso Vargas. «Aber wir dürfen auch nicht vergessen, dass es Zeiten gab, in denen viele Menschen Chile verlassen mussten, und dass unser Land auf der Grundlage von Migration aufgebaut wurde.»
(SDA)