Bolivien in Aufruhr
Anhänger von Ex-Präsident Morales halten 200 Soldaten fest

In Bolivien halten Anhänger von Ex-Präsident Evo Morales (65) über 200 Soldaten als Geiseln. Die Regierung meldet Angriffe auf drei Militäreinheiten im Gebiet Chapare. Morales, der gegenwärtig unter Vergewaltigungsvorwürfen steht, kündigte einen Hungerstreik an.
Publiziert: 02.11.2024 um 21:12 Uhr
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Aktualisiert: 03.11.2024 um 09:32 Uhr
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Anhänger des ehemaligen Präsidenten Evo Morales halten nach Angaben der Regierung mindestens 200 Soldaten als Geiseln fest.
Foto: imago/Aton Chile

Auf einen Blick

  • Evo Morales-Anhänger halten über 200 Soldaten als Geiseln
  • Morales plant erneute Kandidatur trotz Verfassungshindernis
  • Mehr als 200 Militärangehörige als Geiseln genommen
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AFPAgence France Presse

In Bolivien halten Anhänger des ehemaligen Präsidenten Evo Morales (65) nach Angaben der Regierung mindestens 200 Soldaten als Geiseln fest. Drei Militäreinheiten seien am Freitag im Gebiet Chapare im Departement Cochabamba «von irregulären Gruppen angegriffen» worden, teilte das bolivianische Aussenministerium am Samstag mit. Die Angreifer nahmen demnach «mehr als 200 Militärangehörige als Geiseln».

Schon seit Mitte Oktober blockieren demonstrierende Morales-Anhänger Strassen in verschiedenen Teilen Boliviens. Gegen Morales laufen derzeit Ermittlungen wegen des Vorwurfs, während seiner Amtszeit im Jahr 2015 eine 15-Jährige vergewaltigt zu haben. Der Ex-Präsident weist die Vorwürfe zurück und bezeichnet die Beschuldigungen als einen Versuch, ihn von der Rückkehr an die Macht abzuhalten.

Morales umging für vierte Amtszeit Verfassung

Am Freitag verkündete Morales einen Hungerstreik. «Ich werde in den Hungerstreik treten, bis die Regierung Verhandlungstische einrichtet», sagte Morales in der Region Chapare zu Reportern.

Obwohl er laut Verfassung nicht erneut kandidieren darf, will Morales seinen früheren Verbündeten und heutigen Widersacher Präsident Luis Arce herausfordern und für die linksgerichtete MAS bei der Präsidentschaftswahl im August kommenden Jahres kandidieren.

Der linksgerichtete Morales war von 2006 bis 2019 der erste indigene Präsident Boliviens und lange sehr beliebt - bis er versuchte, die Verfassung zu umgehen und 2019 eine vierte Amtszeit anzustreben. Er gewann zwar die Wahl, trat aber nach heftigen Protesten zurück und floh vorübergehend aus dem Land.


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