«Ich habe so gut geschlafen wie zu den Zeiten, als ich Lama-Hirte war», sagte er am Montag nach dem Aufwachen. «Das ist nicht nur ein historischer Moment für mich, sondern für alle Völker, die für ihre Befreiung kämpfen», sagte Morales am Montag mit Blick auf einen «Che-Guevara-Erinnerungsgipfel» zum 50. Todestag in Vallegrande.
«Unsere Gäste haben Priorität, es gibt nur wenige Hotels», führte der Sozialist Morales auch Übernachtungsengpässe als Grund für seinen ungewöhnlichen Schlafplatz an. Tausende Gäste, Freunde und Angehörige des Guerilleros sowie die Vizepräsidenten Venezuelas und Kubas wurden in der Kleinstadt erwartet.
Guevara wurde am 9. Oktober 1967 in der Schule des Dorfes La Higuera erschossen, sein Leichnam wurde per Helikopter in die Stadt Vallegrande gebracht, wo er im Waschhaus des Spitals der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Mit offenen Augen und nackten Oberkörper daliegend, schuf das Bild den Mythos eines Märtyrers.
1997 wurden die Gebeine gefunden und in ein Che-Guevara-Mausoleum in Kuba gebracht. Dort hatte er mit Fidel Castro eine Revolution angezettelt, die 1959 den Diktator Fulgencio Batista zu Fall brachte.
Der gebürtige Argentinier Guevara hatte zudem im Tiefland Boliviens mit Dutzenden Kämpfern vergeblich versucht, eine neue Revolution anzubahnen. «Sie kannten die Gegend nicht, hatte keine Karten und wandten sich orientierungslos an Bauern. Und die informierten Soldaten», sagte Gary Prado, der Hauptmann, der Che Guevara damals festgenommen hatte.