Bolivien
Bolivianer fordern Meereszugang mit 200 Kilometer langem Banner

La Paz – Mit einem knapp 200 Kilometer langen Banner haben Tausende Bolivianer ihre Forderung nach einem Meereszugang für ihr Land zum Ausdruck gebracht. Ein lang ersehntes Anliegen bekommt damit eine neue Symbolik.
Publiziert: 11.03.2018 um 02:02 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 04:20 Uhr
Seit Salpeterkrieg ohne Meereszugang - nun soll Bolivien ein 200 Kilometer langes Banner helfen, wieder zu einem Zugang zum Meer zu gelangen.
Foto: KEYSTONE/EPA EFE/MARTIN ALIPAZ

Rund 17'000 Militärs und 4000 Polizisten rollten am Samstag die 196,5 Kilometer lange Fahne auf der Landstrasse von der Hauptstadt La Paz im Westen des Landes nach Oruro weiter südöstlich aus, um die Öffentlichkeit auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen.

Das Riesenbanner ist blau wie das Meer - wegen des Anspruchs auf den Zugang zum Pazifik. Jedes Stück von zehn Metern trägt darüber hinaus neben einer Abbildung der bolivianischen Flagge auch die Fahne der Ureinwohner sowie neun Sterne für die Regionen des Landes und einen weiteren goldenen Stern für die im Salpeterkrieg verlorene Region an der Pazifikküste. Am 19. März beginnen in Den Haag vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) die Anhörungen im Verfahren, in dem Bolivien von Chile einen Zugang zum Pazifischen Ozean fordert.

«Diese Fahne, die grösste der Welt, ist ein lebendes Zeugnis unseres Willens, eine über hundert Jahre währende Isolierung zu überwinden», sagte Staatschef Evo Morales. Tausende Bolivianer hatten die Fahne auf Morales' Wunsch angefertigt, um die «Einigkeit des Landes» in der Kontroverse mit Chile zu beweisen. Nach Angaben der Regierung nahmen rund 100'000 Menschen an der Kundgebung teil.

Bolivien verlor seinen Zugang zum Pazifischen Ozean nach dem 1879 ausgebrochenen Salpeterkrieg gegen Chile. Der Friedensvertrag von 1904 legte die heutigen Grenzen zwischen Chile, Bolivien und Peru fest. Die bolivianische Regierung erhob jedoch 2013 Klage beim IGH, um Chile zu Verhandlungen über einen Meereszugang Boliviens zu zwingen.

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