Sie sei im Bundesstaat Borno in der Nähe des Sambisa-Waldes von örtlichen Sicherheitskräften aufgegriffen worden, sagte am Mittwoch ein Sprecher der Chibok-Aktivisten namens Allen Manasseh. Der stellvertretende Rektor der Chibok-Schule und die Eltern hätten das Mädchen identifiziert.
Auch Militärsprecher Sani Kukasheka Usman bestätigte, eines der Mädchen sei gefunden worden. Während der Nachrichtensender BBC berichtete, das Mädchen sei mit einem Kind gefunden worden, soll sie anderen Quellen zufolge schwanger sein.
Der Fundort des Mädchens, das Berichten zufolge 19 Jahre alt sein soll, liegt im Bezirk Damboa in der Nähe von Chibok und gilt als eine Bastion von Boko Haram. Die Behörden vermuten dort weitere der entführten Mädchen; die nigerianische Armee ist seit Wochen im Einsatz.
Zeugenberichte nach der Entführung legten nahe, dass die Mädchen entweder als Sexsklavinnen gehalten oder zum Übertritt zum Islam und zur Heirat gezwungen wurden. Es wird auch befürchtet, dass einige der Mädchen zu Selbstmordattentaten gezwungen wurden.
Die islamistische Terrorgruppe Boko Haram hatte im April 2014 mehr als 200 überwiegend christliche Schülerinnen aus dem Ort Chibok im Bundesstaat Borno entführt. Die Entführung sorgte weltweit für Entsetzen.
Trotz den Bemühungen der nigerianischen Regierung und einer auch von Prominenten wie US-First-Lady Michelle Obama unterstützten Kampagne blieben die Mädchen verschollen. Präsident Muhammadu Buhari und sein Vorgänger Goodluck Jonathan versprachen mehrfach die Befreiung der Chibok-Mädchen, konnten aber keine Erfolge erzielen.
Im vergangenen Monat war ein Video aufgetaucht, das offenbar 15 der entführten Mädchen lebend zeigte. Es soll der Regierung im Rahmen von Verhandlungen um die Freilassung der Mädchen als Lebensbeweis zugeschickt worden sein. Die Regierung hat die Echtheit des Videos nicht bestätigt.
Die Kämpfer von Boko Haram wollen im Nordosten Nigerias und angrenzenden Gebieten einen sogenannten Gottesstaat errichten. Die Terrormiliz tötete bei Angriffen und Anschlägen in der Region seit 2009 mindestens 14'000 Menschen.